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Naturschauspiel in der Ostsee

Seltene Begegnung: Delfine in Bucht vor Wismar gesichtet

Das Delfinpärchen in der Wismarbucht.

Das Delfinpärchen in der Wismarbucht.

In der Bucht vor der Ostseestadt Wismar in Mecklenburg-Vorpommern sind in den vergangenen Tagen zwei Delfine gesichtet worden. Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, hätten sich zwei Mitarbeiter der dort zuständigen Fischereiaufsicht auf einer Kontrollfahrt vor der Insel Poel befunden, als sie plötzlich die beiden Tiere entdeckten. Fischereiaufseher Christian Schmiedeberg sagte, dass die Delfine zu ihnen ans Boot geschwommen seien. „Sie wirkten sehr zutraulich.“ Rund eine halbe Minute dauerte die ungewöhnliche Begegnung, dann verschwanden die Tiere wieder.

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Die schwimmenden Säugetiere sind eher selten in der Ostsee anzutreffen. Weil Delfine generell neugierig sind, haben sie aber vor Menschen nicht viel Scheu und trauen sich auch an Boote oder Schiffe heran. „Wir lassen die Tiere in Ruhe, um sie nicht zu stören“, sagte Schmiedeberg. „Umso mehr freuen wir uns, wenn sie von selber kommen“.

Das Delfin-Pärchen in der Wismarbucht

Das Delfinpärchen in der Wismarbucht

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Nach der Begegnung vor der Insel Poel haben die Männer sie am Mittwoch dann noch einmal vor der Insel Walfisch vor Wismar gesehen. Da hätten die Delfine vermutlich einen Fischschwarm verfolgt, berichtete Schmiedeberg.

Wie der Kurator für Meeressäugetiere beim Deutschen Meeresmuseum in Stralsund, Michael Dähne, erklärte, habe es sich bei den Tieren um Weißschnauzendelfine gehandelt. In den vergangenen Jahren wurden mehrfach Große Tümmler in der Ostsee gesichtet. So hatten sich im Dezember 2015 zwei Delfine über einen Zeitraum von eineinhalb Monaten in der Kieler Förde und bei Eckernförde aufgehalten.

Dähne erklärt, dass sich in den vergangenen Jahren einige sogenannte Delfinschulen verirrt hätten. Eine Schule bezeichnet eine Gruppe von Delfinen. Der Meeresfachmann vermutet, dass dies mit dem Klimawandel zu tun hat. Denn die Gewässer sind in der vergangenen Zeit wärmer geworden. In der Ostsee bei Dänemark gebe es bereits große Schulen von Gewöhnlichen Delfinen.

Diese Delfinart gilt als eine der kleinsten (Länge: 2,50 m) und schnellsten Meeressäugetiere – sie kann Geschwindigkeiten von 65 km/h erreichen. Der Gewöhnliche Delfin jagt überwiegend Fische, die in mittleren Wassertiefen vorkommen, beispielsweise die Makrele oder den Hering.

RND/sz

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