Suizid von Ärztin Kellermayr: Auch Österreichs Behörden ermitteln wieder
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Nach dem Tod der von Corona-Impfgegnern bedrohten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr haben auch die österreichischen Behörden die Ermittlungen wieder aufgenommen.
© Quelle: IMAGO/Wolfgang Simlinger
Wels. Nach dem Tod der von Corona-Impfgegnern bedrohten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr haben auch die österreichischen Behörden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Die „inländische Gerichtsbarkeit“ sei nach dem Suizid der 36-jährigen Hausärztin wieder gegeben, sagte der leitende Staatsanwalt Christian Hubmer am Freitag und bestätigte damit einen Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“. Man arbeite auf der Suche nach Verfassern von Morddrohungen in sozialen Medien nun mit den deutschen Anklagebehörden zusammen. Die Generalstaatsanwaltschaft München und die Staatsanwaltschaft Berlin ermitteln auch in dem Fall.
Die im Kampf gegen die Corona-Pandemie engagierte Ärztin war massivsten Morddrohungen aus der Szene der Maßnahmengegner ausgesetzt. Sie wurde am vergangenen Freitag tot in ihrer Praxis gefunden. Das vorläufige Obduktionsergebnis bestätigte einen Suizid.
Nach Suizid: Tausende gedenken toter Ärztin in Wien
Wenige Tage nach dem Suizid der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr in Österreich haben Tausende der Medizinerin gedacht. Zuvor war sie von Impfgegnern bedroht worden.
© Quelle: dpa
Unterdessen hat sich Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einem Schreiben an die Polizisten des Landes gegen den Eindruck gewandt, die Polizei habe zu wenig zum Schutz der Ärztin getan. Im Gegenteil sei behördlicherseits sehr viel unternommen worden, heißt es in dem Brief, aus dem die österreichische Nachrichtenagentur APA zitiert. „Ein reflexartiges und generelles Schlechtreden der Polizistinnen und Polizisten und der Polizeiarbeit in unserem Land ist (...) völlig unangebracht und unzulässig.“
Haben Sie Suizidgedanken? Dann wenden Sie sich bitte an folgende Rufnummern: Telefonhotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste: (0800) 111 0 111 (ev.); (0800) 111 0 222 (rk.); (0800) 111 0 333 (für Kinder/Jugendliche); E‑Mail unter www.telefonseelsorge.de
RND/dpa