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Tödlicher Schuss auf Schwarze Frau: weißer Polizist wegen Totschlags verurteilt

Aaron Dean sitzt während einer Pause alleine im Tim Curry Criminal Justice Center in Fort Worth, nachdem er des Totschlags an Atatiana Jefferson für schuldig befunden wurde.

Aaron Dean sitzt während einer Pause alleine im Tim Curry Criminal Justice Center in Fort Worth, nachdem er des Totschlags an Atatiana Jefferson für schuldig befunden wurde.

Fort Worth. Mehr als drei Jahre nach dem tödlichen Polizeischuss auf die Afroamerikanerin Atatiana Jefferson hat eine Jury in Texas den weißen Ex-Beamten des Totschlags für schuldig befunden. Dem 38 Jahre alten Aaron D. drohen nach dem Schuldspruch vom Donnerstag bis zu 20 Jahre Haft, von Freitag an wird über das Strafmaß beraten. Das Urteil hat Seltenheitswert, da Polizisten in den USA in der Regel nicht belangt werden, wenn sie eine Person töten, die ebenfalls bewaffnet war.

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Im Zentrum des Prozesses stand vor allem die Frage, ob D. wusste, dass Jefferson eine Pistole hatte, als er sie erschoss. Der frühere Beamte sagte zwar aus, er habe die Waffe gesehen. Doch konnten die Staatsanwälte darlegen, dass die Beweise gegen seine Darstellung sprachen.

Beamte gaben sich nicht als Polizisten zu erkennen

D. und eine Kollegin gingen am 12. Oktober 2019 zu Jeffersons Haus, nachdem ihr Nachbar die Polizei wegen ihrer offenen Eingangstür alarmiert hatte. Jefferson spielte in jener Nacht mit ihrem Neffen Videospiele. Im Prozess zeigte sich, dass sie die Türen offengelassen hatten, um den Rauch verbrannter Hamburger abziehen zu lassen.

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Aufnahmen der Körperkameras von D. und seiner Kollegin belegten, dass sie sich vor Jeffersons Haus nicht als Polizisten zu erkennen gaben. Sie hätten gedacht, dass dort eingebrochen worden sei und sich still in den abgezäunten Garten geschlichen, um nach möglichen Anzeichen für einen Einbruch zu suchen.

Dort forderte D. Jefferson, die sich im Haus aufhielt, lautstark auf, ihre Hände zu erheben - und gab dann kurz darauf einen Schuss durchs Fenster ab, der die Frau tödlich traf. D. erklärte, er habe keine andere Wahl gehabt, weil Jefferson eine Waffe auf ihn gerichtet habe. Doch im Kreuzverhör der Staatsanwaltschaft räumte er etliche Fehler ein. Sein Vorgehen vor und nach dem Schuss sei „miese Polizeiarbeit“ gewesen, sagte D. Er gab auch zu, keine Erste Hilfe bei Jefferson geleistet zu haben, als er und seine Kollegin ins Haus geeilt seien.

RND/AP

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