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Brutale Verkehrskontrolle

Entlassene US-Polizisten im Fall Tyre Nichols bekennen sich nicht schuldig

Die nach dem gewaltsamen Tod des Schwarzen Tyre Nichols infolge einer brutalen Verkehrskontrolle in den USA angeklagten fünf Ex-Polizisten haben sich nicht schuldig bekannt.

Die nach dem gewaltsamen Tod des Schwarzen Tyre Nichols infolge einer brutalen Verkehrskontrolle in den USA angeklagten fünf Ex-Polizisten haben sich nicht schuldig bekannt.

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Die nach dem gewaltsamen Tod des Schwarzen Tyre Nichols infolge einer brutalen Verkehrskontrolle in den USA angeklagten fünf Ex-Polizisten haben sich nicht schuldig bekannt. Sie erschienen am Freitag in Memphis im Bundesstaat Tennessee vor Gericht. Neben schwerer Körperverletzung wird ihnen unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen – das entspricht in Tennessee einer Zwischenstufe zwischen Mord und Totschlag. Außerdem wurden sie von der Polizeidienststelle von Memphis entlassen.

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Auf den schwer zu ertragenden Aufnahmen sind Polizisten zu sehen, die auf einen Mann einprügeln und ihn treten. Fünf Tatverdächtige wurden bereits angeklagt.

Der Bezirksstaatsanwalt von Shelby County, Steve Mulroy, sagte gegenüber CNN, eine Herausforderung für die Staatsanwälte werde darin bestehen, zu beweisen, dass die Angeklagten Nichols wissentlich getötet haben – was nach staatlichem Recht bedeutet, dass „sie so gehandelt haben, dass sie ziemlich sicher waren, dass ihre Handlungen zum Tod führen könnten“.

Weitere Beamte und Sanitäter entlassen

Nichols war am 7. Januar in Memphis bei einer Verkehrskontrolle von den Polizisten brutal zusammengeschlagen worden. Drei Tage später starb der 29-Jährige im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Der Fall löste breite Proteste aus und fachte die Debatte über Polizeigewalt in den USA neu an. Die fünf ebenfalls schwarzen Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, wurden entlassen. Weitere Beamte wurden vom Dienst freigestellt. Auch zwei Sanitäter und die Fahrerin eines Rettungswagens verloren ihre Jobs, weil sie Nichols nicht angemessen versorgt hatten.

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In den USA steht die Polizei seit Langem in der Kritik, weil ihr überzogene und teils brutale Gewaltanwendung vorgeworfen wird, gerade auch bei Verkehrskontrollen. Oft sind die Opfer schwarz. In der Vergangenheit lösten derart aus dem Ruder gelaufene Einsätze wiederholt heftige Proteste aus. So führte der Tod des Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 zu landesweiten Demonstrationen und teils gewaltsamen Ausschreitungen. Damals hatte ein weißer Polizist Floyd so lange sein Knie in den Nacken gedrückt, bis dieser starb. Inzwischen wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt.

RND/dpa

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