Keuschheitsversprechen gebrochen?

USA: Katholische Priester wegen Dating-Apps denunziert

Weil er eine Dating-App benutzte und damit sein Keuschheitsversprechen gefährdete, droht einem US-amerikanischen Priester nun Ärger.

Weil er eine Dating-App benutzte und damit sein Keuschheitsversprechen gefährdete, droht einem US-amerikanischen Priester nun Ärger.

Washington. Eine katholische Gruppierung im US-Bundesstaat Colorado hat persönliche Dating-App-Daten von Priestern gekauft und landesweit mit Bischöfen geteilt. Die Gruppe mit dem Namen Catholic Laity and Clergy for Renewal (Katholische Laien und Geistliche für Erneuerung) bestätigte den Vorgang in einem Online-Post, nachdem die „Washington Post“ am Donnerstag darüber berichtet hatte. „Als Teil unserer Analysearbeit haben wir gelernt, dass einige Geistliche öffentlich Interesse an Handlungen beworben haben, die ihrem Keuschheitsversprechen zuwiderlaufen“, erklärte der Vorsitzende der Gruppe, Jayd Henricks, in der Veröffentlichung.

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Die Gruppe habe die App-Daten nach eigenen Angaben regulär auf dem Markt erworben und ausgewertet, erklärte Henricks. Er habe seine Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten von Priestern und Priesteranwärtern auf den Dating-Apps mehreren Bischöfen und anderen ranghohen Geistlichen zur Verfügung gestellt. Apps seien ausdrücklich dazu da, zwanglose und anonyme sexuelle Kontakte anzubahnen, ein Verhalten, das alle Beteiligten schädige, schrieb Henricks. Er habe es den Bischöfen überlassen, wie sie mit den Informationen umgingen. Henricks begründete sein Vorgehen damit, der Kirche behilflich sein zu wollen.

Gruppe nimmt homosexuelle Geistliche ins Visier

Die „Washington Post“ berichtete unter Berufung auf Insider, die Gruppe habe vor allem homosexuelle Geistliche ins Visier genommen. Henricks schrieb in seinem Artikel, es habe sich sowohl um homo- als auch heterosexuelle Kirchenmänner gehandelt. Die Gruppe habe nach Informationen der „Washington Post“ Daten aus den Apps mit Standortdaten abgeglichen, um die Geistlichen zu identifizieren.

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Der Fall wirft neues Licht auf die Möglichkeiten und Gefahren im Zusammenhang mit persönlichen Daten, die von den App-Betreibern gesammelt und zum Verkauf angeboten werden.

RND/dpa

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