E-Paper
Hinter den Kulissen ist nicht alles friedlich

Mit Andrew, ohne Harry: So feiert die Royal Family Weihnachten

König Charles III. (v.l.n.r.), die Königingemahlin Camilla, Prinz Louis, Prinzessin Charlotte und die Kate, Prinzessin von Wales, verlassen die St. Mary Magdalene Church in Sandringham nach dem Weihnachtsgottesdienst.

König Charles III. (v.l.n.r.), die Königingemahlin Camilla, Prinz Louis, Prinzessin Charlotte und die Kate, Prinzessin von Wales, verlassen die St. Mary Magdalene Church in Sandringham nach dem Weihnachtsgottesdienst.

London. Mit Skandalprinz Andrew, aber ohne den entfremdeten Prinzen Harry hat die königliche Familie das erste Weihnachtsfest ohne die Queen gefeiert. Mit König Charles III. an der Spitze erschienen die Royals am ersten Weihnachtstag erstmals seit der Pandemie wieder zum traditionellen Gottesdienst nahe ihrer Residenz Sandringham in Ostengland. Bei recht milden Temperaturen trug Prinz Louis (4), der jüngste Sohn von Thronfolger Prinz William und Prinzessin Kate, kurze Hosen. Zahlreiche Schaulustige warteten teils Stunden, um einen Blick auf die Royals zu erhaschen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Für die Royals stand Weihnachten ganz im Zeichen von Queen Elizabeth II. Die Mutter von Charles war am 8. September nach 70 Jahren auf dem Thron gestorben. Prinzessin Kate widmete der Königin ein Weihnachtsliedersingen in der Londoner Westminster Abbey, das sie organisiert hatte und das am Heiligabend im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dabei würdigte sie das „unglaubliche Vermächtnis“ der Queen, das „viele von uns zutiefst inspiriert“ habe. Kates und Williams Kinder Prinz George (9) und Prinzessin Charlotte (7) sangen laut mit.

Neuer Vorfall im Royals-Haus entzündet Rassismusdebatte
 Royal Visit Boston - Day One The Prince and Princess of Wales together with Mayor Wu and Ambassador Kennedy at Speakers Corner outside City Hall, Boston, where they formally kick off the Earthshot celebrations by lighting up Boston City Hall and landmarks across the city green. Credit: Doug Peters/EMPICS PUBLICATIONxNOTxINxUKxIRL Copyright: xDougxPetersx 70042829

Erst seit wenigen Monaten ist König Charles III. im Amt, schon haben Rassismus-Vorwürfe die britische Royal Family eingeholt.

Auch Charles und seine Ehefrau Königin Camilla zählten zu den insgesamt 1800 Gästen bei der Veranstaltung. Kate und Tochter Charlotte trugen ebenso burgunderrote Mäntel wie auch Queen-Enkelin Zara Tindall. Thronfolger William las einen Auszug aus der Weihnachtsbotschaft der Queen von 2012.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Britische Medien betonten vor allem das demonstrativ gemeinsame Auftreten der Royals. Damit hätten sie ein Zeichen der Geschlossenheit gegen die Vorwürfe von Williams jüngerem Bruder Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan in der Netflix-Serie „Harry and Meghan“ gesetzt. Der zweite Teil der Serie war am 15. Dezember bereitgestellt worden, dem Tag von Kates Weihnachtssingen.

Die Fronten zwischen Harry und Meghan, die mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Kalifornien leben, und der Familie in England gelten als verhärtet. Wiederholt hat das Paar dem Palast mangelnde Unterstützung und sogar Rassismus vorgeworfen. In seiner ersten Ansprache als König hatte Charles zwar seine Liebe zu den beiden bekundet. Doch angesichts der Netflix-Serie und der für 10. Januar geplanten Veröffentlichung von Harrys Autobiografie habe die Entfremdung zugenommen, hieß es in London. Eine Einladung, Weihnachten gemeinsam in England zu feiern, habe Harry abgelehnt.

Unter den Besuchern des Gottesdienstes in Sandringham waren dafür aber beide Brüder von Charles, also auch der in einen Skandal um sexuellen Missbrauch verwickelte Prinz Andrew. Er erschien mit seinen Töchtern, den Prinzessinnen Beatrice und Eugenie, und deren Ehemännern. Wie die Zeitung „Sun“ jüngst berichtete, hat Andrew in der Royal Family einen zunehmend schwierigen Stand. Charles habe den 62-Jährigen aus dem Buckingham-Palast geworfen, schrieb das Blatt. Andrew dürfe dort kein Büro mehr nutzen und dürfe das Stadtschloss auch nicht mehr als Korrespondenzadresse nutzen. „Jegliche Anwesenheit im Palast ist offiziell beendet“, zitierte die Zeitung eine Quelle.

Nach einem Festschmaus wollten die Royals am Nachmittag gemeinsam die erste Weihnachtsansprache von Charles sehen, die der Monarch bereits vor knapp zwei Wochen aufgezeichnet hatte. Die Tradition wurde 1932 von Charles‘ Urgroßvater König George V. begründet. Es war nun das erste Mal, dass ein König die TV-Weihnachtsansprache hielt. Charles‘ Mutter Queen Elizabeth II. hatte sich 1957 als erste Monarchin zu Weihnachten übers Fernsehen an die Bevölkerung gewandt. Anders als die Britinnen und Briten gab es bei den Royals am Weihnachtsmorgen keine Geschenke. Die Bescherung findet traditionell bereits an Heiligabend statt – das liegt an den deutschen Wurzeln der Familie.

RND/dpa

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken