Nach Silvesterfeuerwerk: So entsorgen Sie Böllermüll richtig
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An kaum einem anderen Abend wird so viel Müll produziert wie an Silvester. Wer sich für seine Umwelt interessiert, entsorgt ihn ordnungsgemäß.
© Quelle: picture alliance/dpa
Hannover. Jedes Jahr am 1. Januar das gleiche Bild: Müll und Überreste der vorangegangenen Böllerei. Auch wenn der Schädel von der Silvesterparty noch brummt: Aufräumen muss sein. Doch wohin gehören die abgefeuerten Raketen? Der Feuerwerk-Onlineshop pyrotechnix.de informiert, wie Böller und Co. richtig entsorgt werden sollten.
Die Aufräum- und Wegschmeißtour beginnt am besten erst mal mit der Mülltrennung. Verpackungsmaterial, also Plastikmüll wie Blisterverpackungen, Kunststoffbecher, Schutzkappen und Raketenbeutel, gehört in den gelben Sack bzw. in die gelbe Tonne. Papierverpackungen und Kartons kommen in den blauen Sacken bzw. in die blaue Tonne. Sektflaschen, die als Abschussbasis für Raketen genutzt wurden, sowie sonstige Glasreste einsammeln und dann im Restmüll oder Altglascontainer entsorgen.
Pyrotechnischer Abfall: Immer in den Restmüll
Wichtig ist zunächst, dass die Reste komplett abgekühlt sind. Bei Feuerwerkskörpern gilt es zu unterscheiden: Böller, wie Knaller und Chinaböller, können im Papier- oder Restmüll entsorgt werden. Denn diese hinterlassen lediglich Tonerde und Papierschnipsel.
Die Überreste von Feuerwerksbatterien, bengalischem Feuer und anderen Feuerwerkskörpern müssen allerdings zwingend in den Restmüll und sollten nicht einfach in die Papiertonne oder den blauen Sack gesteckt werden. Denn durch das Abfeuern werden die Materialien mit chemischen Rückständen verschmutzt und müssen dementsprechend entsorgt werden. Um die Tonne nicht zu überfüllen, empfehlen die Experten außerdem, die Holzstäbe von den Raketen zu entfernen.
Entsorgen von Blindgängern
Falsche Handhabung beim Zünden oder Produktionsfehler können immer mal zu Blindgängern unter Feuerwerkskörpern führen. Bei der Entsorgung der Nieten ist zu beachten, dass man erst einmal warten sollte: Mindestens 15 Minuten sollten vergehen, bis man sich der Rakete nähert. Anschließend sollte der Blindgänger für zwölf Stunden in einer Plastiktüte komplett gewässert werden. Danach hat die Flüssigkeit auch die innen liegenden Sätze erreicht und vorerst unschädlich gemacht. Damit kann der Blindgänger im Restmüll entsorgt werden, erklärt pyrotechnix.de.
Das Wasser sollte im Anschluss übrigens nicht einfach weggekippt werden, sondern mit Sand oder Erde gebunden werden. Einfach in den Plastikbeutel mit dem Wasser geben, fest verknoten und in den Restmüll werfen.
Was ist mit ungenutztem Feuerwerk?
Laut dem Onlineshop hat Feuerwerk kein Verfallsdatum, und pyrotechnische Gegenstände seien nahezu unbegrenzt haltbar. Sie können mit den Jahren zwar an Leuchtkraft verlieren, doch es bestehe kein Grund, ungenutzte Feuerwerkskörper wegzuschmeißen. An einem trockenen, dunklen Ort gelagert, kann die Pyrotechnik also gern auf ihren späteren Einsatz warten.
Böllern auf Feldern: Müll wieder mitnehmen
Weitläufige Felder und Wiesen am Ortsrand verlocken wegen des Angebots an Platz und freier Sicht zum Böllern. Müll auf bewirtschafteten Feldern kann am Ende allerdings in Tierfutter landen und Nutztiere wie Kühe oder Schafe schwer verletzen. Teilweise seien Operationen nötig, um gefährliche Überreste zu entfernen, berichtet der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV). Das muss man gerade auch beim Abschießen von Raketen bedenken. Daher sollten alle Überbleibsel vom Jahreswechsel wieder eingesammelt werden.
RND/ame/dpa