Zehn Jahre Alternative für Deutschland – eine Chronik
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Die AfD feiert ihr zehnjähriges Bestehen.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa/Archivbild
Die AfD feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Knapp 30.000 Mitglieder zählt die rechte Partei mittlerweile. Ihre Geschichte ist geprägt von einem rasanten Aufstieg, rechtsradikalen Ausfällen und parteiinternen Machtkämpfen.
6. Februar 2013: Die Partei gründet sich rund um den Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke und den konservativen Publizisten Konrad Adam. Die AfD definiert sich als liberal-konservative und „Euro-kritische“ Partei.
3. April 2013: Auf dem Gründungsparteitag werden Bernd Lucke, Konrad Adam und Frauke Petry zu gleichberechtigten Sprechern des Parteivorstandes gewählt.
Mai 2013: Schon drei Monate nach Gründung haben sich die 16 Landesverbände formiert. Die Partei zählt zu diesem Zeitpunkt rund 10.000 Mitglieder.
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2014
Mai 2014: Mit einem Wahlerfolg von 7,1 Prozent entsendet die Partei sieben Abgeordnete in das Europaparlament. Sie schließen sich der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) an. Zeitgleich zu der Europawahl finden in zehn Bundesländern Kommunalwahlen statt. Dabei zogen viele AfD-Kandidaten in die Gemeindevertretungen und Stadträte ein.
August 2014: Bei Landtagswahlen in Sachsen zieht die AfD erstmals in ein deutsches Parlament ein. Unter Landeschefin Frauke Petry erreicht die Partei 9,7 Prozent.
2015
Juli 2015: Bei dem Essener Parteitag löst Frauke Petry Bernd Lucke als Parteivorsitzende ab. Unter Lucke spaltet sich ein wirtschaftsliberaler Flügel ab: die Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA). Jörg Meuthen wird einer der beiden Bundestagssprecher der AfD.
Mittelfinger gezeigt: AfD-Bundestagsabgeordneter soll 9000 Euro zahlen
Wegen Beleidigung soll der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Renner eine Geldstrafe von insgesamt 9000 Euro zahlen.
© Quelle: dpa
2016
März 2016: Begünstigt durch die sogenannte Flüchtlingskrise erreicht die AfD bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg (mit 15,1) und Rheinland-Pfalz (12,6 Prozent) erstmals zweistellige Ergebnisse in den alten Bundesländern. Bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt wird die AfD mit 24,3 Prozent die zweitstärkste Kraft hinter der CDU.
Mai 2016: Die AfD beschließt ihr erstes Grundsatzprogramm. Die Kritik an Migranten und dem Islam werden zu den Kernthemen der Partei.
September 2016: In Mecklenburg-Vorpommern holt die AfD 20,8 Prozent. Damit ist die Partei die zweitstärkste Kraft hinter der SPD. Erstmals erreicht die AfD in einem Bundesland mehr Stimmen als die CDU.
2017
Januar 2017: Thüringens Landeschef Björn Höcke nennt das Holocaust-Denkmal ein „Denkmal der Schande“ und fordert ein Umdenken in der Erinnerungspolitik. Der Versuch, ihn aus der Partei auszuschließen, bleibt erfolglos.
April 2017: Nachdem Frauke Petry vergeblich versucht hat, ihren „realpolitischen“ Kurs der Partei durchzusetzen, zieht sie ihre Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl zurück. Alice Weidel und Alexander Gauland bilden die neue Wahlkampf-Doppelspitze.
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Die damaligen Sprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Konrad Adam (l.) und Bernd Lucke, sitzen während des Gründungsparteitages der Partei neben der damals stellvertretenden Sprecherin der Partei, Frauke Petry.
© Quelle: picture alliance / dpa
September 2017: Die AfD zieht bei der Bundestagswahl erstmals mit 12,6 Prozent der Stimmen in den Deutschen Bundestag ein. Frauke Petry verkündet ihren Rücktritt aus der Partei und der Fraktion.
2018
März 2018: Die AfD ist mit der Bildung der großen Koalition die stärkste Oppositionspartei im Bundestag.
Juni 2018: Alexander Gauland bezeichnet auf einem Bundeskongress der Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) die Zeit des Nationalsozialismus als einen „Vogelschiss in über tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“.
Oktober 2018: Die AfD zieht mit 13,1 Prozent in den hessischen Landtag ein. Damit ist die Partei in allen 16 Landesparlamenten vertreten.
November 2018: Wegen dubioser Spenden nimmt die Staatsanwaltschaft in Konstanz die Ermittlungen gegen Fraktionschefin Alice Weidel auf.
2019
Mai 2019: Entäuschendes Ergebnis bei der Europawahl: Die AfD bleibt mit 11,0 Prozent hinter ihren Erwartungen zurück.
September 2019: Bei den Landtagswahlen in Sachsen erzielt die AfD knapp 28 Prozent und damit ihr bestes Wahlergebnis seit Gründung.
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Alice Weidel (r.), Tino Chrupalla (Mitte) und Jörg Meuthen bei einer Pressekonferenz in Berlin.
© Quelle: imago images/Political-Moments
Dezember 2019: Alexander Gauland gibt den Parteivorsitz ab. Tino Chrupalla wird neben Jörg Meuthen zum Bundesvorsitzenden ernannt.
2020
Februar 2020: In Thüringen lässt sich der FDP-Politiker Thomas Kemmerich neben der CDU auch von der AfD zum Ministerpräsidenten wählen. Das löst so viel Empörung aus, dass Kemmerich vier Wochen später von seinem Amt zurücktritt.
März 2020: Der Verfassungsschutz stuft den „Flügel“ als rechtsextrem. Der AfD-Bundesvorstand fordert die Auflösung der Gruppierung bis Ende April. Der „Flügel“ löste sich zwar offiziell auf, der Verfassungsschutz hat das bisher aber noch nicht bestätigt.
November 2020: Bei dem „Sturm auf den Reichstag“ gelangen Protestler auf Einladung auch von AfD-Abgeordneten in das Innere des Bundestages und bedrängen Abgeordnete anderer Parteien.
2021
Januar 2021: Der Mitbegründer der AfD, Konrad Adam, tritt aus der Partei aus.
März 2021: Das Bundesamt für Verfassungsschutz erklärt die AfD zum Rechtsextremismus-Verdachtsfall. Damit ist die Überwachung der Partei möglich. Die AfD klagt dagegen bisher erfolglos vor dem Kölner Verwaltungsgericht.
2022
Januar 2022: Nach dem andauernden internen Machtkampf gegen dem völkisch-nationalistischen „Flügel“ um den Thüringer Landeschef Björn Höcke legt Jörg Meuthen seinen Vorsitzt nieder und verkündet den Austritt aus der Partei.
Mai 2022: In Schleswig-Holstein verpasst die AfD den Wiedereinzug in den Landtag mit 4,4 Prozent.
Juni 2022: Alice Weidel und Tino Chrupalla werden zum neuen Führungsduo der AfD gewählt.
RND/rix