AfD-Politiker spricht im Bundestag über Tod seines Ehemannes – die Reaktionen überraschen ihn
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Der Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk (AfD).
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Der Lesben- und Schwulenverband attestiert der AfD eine „zutiefst homophobe Politik“, es gibt nur wenige Politikerinnen und Politiker in der Partei, die offen mit ihrer Homosexualität umgehen. In der vergangenen Woche outete sich jetzt der AfD-Politiker Kay Gottschalk während einer Sitzung im Bundestag.
Am vergangenen Donnerstag gab Gottschalk in einer Rede bekannt, dass sein Ehemann Mario verstorben sei. Er habe lange in einem „sehr konservativen Umfeld“ in der Versicherungswirtschaft gearbeitet, sagte Gottschalk jetzt dem Portal „t-online“. Auch in der AfD habe er nicht über seine Beziehung gesprochen. „Jetzt habe ich gesagt: Das ist mein Mann mir wert nach 20 Jahren, die wir zusammen waren; nach vier Jahren, die wir verheiratet waren“, so der 57-Jährige. „Was hätte ich auch sagen sollen, wenn ich auf der Arbeit zu heulen anfange? Dass mein Hund gestorben ist? Diese Ehrlichkeit – das war ich meinem Mann schuldig.“
„Das war eine große Geste von Frau Göring-Eckardt“
Sehr erfreut zeigte sich Gottschalk über die Reaktion auf seine emotionale Rede durch die Grünen-Abgeordnete Katrin Göring-Eckardt: Die sprach ihm im Namen aller Abgeordneten ihr Beileid aus. „Das war eine große Geste von Frau Göring-Eckardt“, so Gottschalk. „Auch wenn wir politisch in vielen Punkten über Kreuz liegen, menschlich hat sie damit bei mir wahnsinnig gepunktet.“
Ebenfalls überrascht habe ihn, dass der ganze Bundestag geklatscht habe. „Das tat gut. Da war es mit meiner Fassung auch erst mal vorbei, da sind die Tränen nur so auf mein Skript gekullert.“
RND/rix