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Stimmenanteil nahezu halbiert

Berlin-Wahl: SPD fährt schlechtestes Ergebnis seit der Wiedervereinigung ein

Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin und Spitzenkandidatin der Berliner SPD, spricht bei der Wahlparty der SPD.

Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin und Spitzenkandidatin der Berliner SPD, spricht bei der Wahlparty der SPD.

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Die SPD muss bei der Berliner Abgeordnetenwahl einen historischen Rückschlag einstecken: Sie fährt das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 ein. Das zeigen die bisherigen Hochrechnungen. Danach liegen die Sozialdemokraten bei 18,4 Prozent – knapp 10 Prozent hinter der CDU (28,2 Prozent).

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Im Vergleich zu 1990 hat sich der Stimmenanteil der SPD damit nahezu halbiert. Damals lag die Partei laut Zahlen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg noch bei 30,4 Prozent. Zudem schneiden die Sozialdemokraten nochmal drei Prozentpunkte schlechter ab als beim bisherigen Negativrekord bei der Wahl im Jahr 2021 (21,4 Prozent).

Giffey räumt Niederlage ein: „Berlinerinnen und Berliner sind nicht zufrieden“
Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, spricht zu den Parteimitgliedern.

Die CDU hat die Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus gewonnen und löst die SPD als stärkste Kraft ab.

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Regierungschefin Franziska Giffey sprach von einem schweren Abend für ihre SPD – „daran gibt es nichts zu deuteln“. Doch sei es kein Automatismus, dass nun die CDU den Regierungschef stelle. „Auch ein Herr Wegner wird politische Mehrheiten organisieren müssen.“

20 Direktmandate verloren

Auch bei den Direktmandaten muss die SPD Federn lassen: Sie konnte nur fünf Wahlkreise für sich entscheiden. Im Jahr 2021 waren es laut RBB noch 25 gewesen. Auch die Grünen verlieren Direktmandate: Hier ist der Rückgang von 24 auf 17 aber nicht so deutlich wie beim Koalitionspartner SPD. Die CDU gewinnt hingegen bei den Direktmandaten hinzu. Sie kann 50 Abgeordnete direkt ins Parlament schicken. Das sind 29 mehr als bisher.

Einstiger Rekordwert unter Klaus Wowereit

Klaus Wowereit hob die SPD im Jahr 2001 zum ersten Mal nach der Wiedervereinigung mit 29,7 Prozent an die Spitze. Damals überholten die Sozialdemokraten Eberhard Diepgens CDU (23,8 Prozent) mit knapp 6 Prozentpunkten. 2006 erlebte die Partei unter Wowereit mit 30,8 Prozent ihren Zustimmungshöhepunkt. In den folgenden Wahlen nahm die Stimmentalfahrt der SPD dann ihren Lauf: 2011 (28,3 Prozent), 2016 (21,6 Prozent) und 2021 (21,4 Prozent).

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RND/lin/dpa

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