Wissings Autobahn GmbH will Klimaaktivisten auf Schadensersatz verklagen
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"Keine A66" steht auf einem Protestplakat in einem Waldstück des Fechenheimer Waldes, das Klimaaktivisten im Januar besetzt hatten.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Das Bundesverkehrsministerium hat eine Klage der bundeseigenen Autobahn GmbH gegen Klimaaktivisten angekündigt, die wegen des Autobahnbaus ein Waldstück im hessischen Fechenheimer Wald besetzt haben. „Ich begrüße die Absicht der Autobahn GmbH, den Rechtsweg gegenüber jenen zu beschreiten, die mit Hausfriedensbruch und weiteren Straftaten gegen die Baumaßnahmen im Fechenheimer Wald aufgefallen sind“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Recht und Gesetz gelten, auch bei Infrastrukturprojekten. Dazu gehört auch die Prüfung der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen.“
Luksic pochte auf die geltende Rechtslage. „Das Projekt wurde umfassend geprüft, ist im Rahmen der Verkehrsplanung parlamentarisch legitimiert und wird die Mobilität im Frankfurter Osten und im östlichen Rhein-Main-Gebiet verbessern.“
Hintergrund der bereits abgeschlossenen Räumung des Waldstücks ist der geplante Ausbau des Riederwaldtunnels im Fechenheimer Wald in Hessen. Die A 66 soll weitergebaut und mit dem Tunnel an die A 661 angeschlossen werden. Für den Bau des gut einen Kilometer langen Riederwaldtunnels mit zwei Röhren müssen der Autobahngesellschaft zufolge etwa 2,2 Hektar Wald gefällt werden. Klima- und Umweltaktivisten hatten dort ein Protestcamp aufgebaut.
Der Polizeieinsatz für die Räumung hat knapp eine Woche gedauert. Nach Polizeiangaben wurden mehr als 20 Baumhäuser und Barrikaden zurückgebaut. 22 Besetzerinnen und Besetzer seien unverletzt aus dem gesperrten Bereich gebracht worden, hieß es. Auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt im Zusammenhang mit der Räumung des Fechenheimer Walds gegen 15 mutmaßliche Rodungsgegner wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs.
RND mit dpa