„Das machen wir nicht mit“

Junge Liberale und Linksjugend kritisieren Pistorius-Vorstoß zur allgemeinen Dienstpflicht

Soldaten in der Grundausbildung marschieren auf einer Straße (Symbolbild).

Soldaten in der Grundausbildung marschieren auf einer Straße (Symbolbild).

Die Jungen Liberalen haben Verteidigungsminister Boris Pistorius für dessen Vorstoß für eine allgemeine Dienstpflicht scharf kritisiert. „Ich weiß gar nicht, was mich mehr bestürzt: Dass Herr Pistorius so die ganze junge Generation unter Generalverdacht stellt, nicht hinter unserer Feuerwehr und Polizei zu stehen, oder dass er sich als Politiker in der Verantwortung zu sehen scheint, jungen Menschen eine allgemeine Dienstpflicht als Erziehungsmaßnahme aufzudrücken“, sagte die Bundesvorsitzende Franziska Brandmann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die Freiheit junger Menschen ist kostbar und keine Verfügungsmasse des Staates.“

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Pistorius hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt, er sehe gute Argumente für eine allgemeine Dienstpflicht in Deutschland zur Stärkung von Katastrophenschutz, Bundeswehr und Rettungsdiensten. Er glaube, dass in den vergangenen Monaten der Eindruck entstanden sei, dass manche nicht die nötige Wertschätzung für Feuerwehr und Rotes Kreuz, Polizei und Bundeswehr aufbrächten. Für eine politische Meinungsbildung in dieser Frage müsse aber die Stimme der jüngeren Menschen gehört werden, mahnte er an und betonte, dass er ausdrücklich nicht für die Reaktivierung der Wehrpflicht sei.

Kritik kommt auch von der Linksjugend. „Die desolate Corona-Politik hat uns schon um unsere Jugend gebracht und trotzdem soll auf unserem Rücken das staatliche Versagen wettgemacht werden. Das machen wir nicht mit“, beklagte Bundessprecherin Maxi Basak gegenüber dem RND. Basak sprach von einer „Phantomdebatte“, die die an einer tatsächlichen Diskussion zur Lösung gesellschaftlicher Probleme vorbeiziele. Ihr Appell in Richtung Pistorius: „Der Verteidigungsminister sollte sich statt mit sinnlosen Ablenkungsdebatten also lieber mit den eigentlichen Problemen in der Bundeswehr, dabei vor allem einem massiven Problem mit Rechtsextremismus und verschwindender Munition beschäftigen.“

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