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Verbindung zu Russland kappen

Neue Pläne für Nord Stream 2: Ministerium will Pipeline umfunktionieren

Mecklenburg-Vorpommern, Lubmin: Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2. Ursprünglich sollte die Pipeline für Erdgas aus Russland Ende 2019 in Betrieb gehen. SPIEGEL-Informationen zufolge verfolgt das Bundeswirtschaftsministerium den Plan, die Erdgaspipeline Nord Stream 2 als Anschluss für ein Flüssiggasterminal an der Ostseeküste umzufunktionieren (Archivbild).

Mecklenburg-Vorpommern, Lubmin: Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2. Ursprünglich sollte die Pipeline für Erdgas aus Russland Ende 2019 in Betrieb gehen. SPIEGEL-Informationen zufolge verfolgt das Bundeswirtschaftsministerium den Plan, die Erdgaspipeline Nord Stream 2 als Anschluss für ein Flüssiggasterminal an der Ostseeküste umzufunktionieren (Archivbild).

Hannover. Die Erdgaspipeline Nord Stream 2 könnte als Anschluss für ein Flüssiggasterminal an der Ostseeküste umfunktioniert werden. So lauten Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ zufolge der Plan des Bundeswirtschaftsministeriums von Robert Habeck (Grüne).

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Der Plan sehe vor, „den auf deutschem Territorium liegenden Teil des Röhrensystems zu enteignen und vom Rest der Pipeline abzukappen. Die Röhren, die vom Land auf das Meer führen, könnten dann an ein mobiles LNG-Terminal angeschlossen werden“, schreibt das Magazin. Zu diesem Vorhaben sollen sich Mitarbeiter aus dem Bundeswirtschaftsministerium mit Vertretern der Nord Stream 2 Holding getroffen haben, die dem russischen Gazprom-Konzern gehört.

Experten: Gravierende Umweltschäden als Folge

Die Idee hat Vor und Nachteile. Am Ende der Pipeline hänge ein „perfektes Verteilnetz“ mit Verdichtern und Leitungen, sodass das Gas direkt nach Süddeutschland transportiert werden könnte. Die Pipeline umfunktionieren zu lassen, hätte laut Experten jedoch „sehr schwerwiegende Umweltprobleme“ zur Folge, so der „Spiegel“. Da das Gebiet naturrechtlich geschützt sei, müsse bei jeder Änderung der Pipeline ein neues Planfeststellungsverfahren und eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden.

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Gazprom würde Pläne ablehnen

Vermutet wird bislang allerdings, dass das russische Staatsunternehmen Gazprom dieses Vorhaben ablehnen wird. Vonseiten mancher Manager hoffe man stattdessen, die Pipeline in den kommenden Jahren – sollte der Krieg beendet sein – zu aktivieren. Das Ministerium will die Überlegungen zur Pipeline offiziell weder kommentieren noch abstreiten.

Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums äußerte dem „Spiegel“ gegenüber, dass nach weiteren Orten für Terminals gesucht werde. „Die Frage der vorhandenen Infrastruktur für eine Anbindung ist dabei ein wichtiger Faktor“, heißt es.

RND/simm

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