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Wo Messer aus Granathülsen geschmiedet werden

Direkt vor Chinas Küste: Wie Taiwans Kinmen-Inseln auf den Konflikt schauen

Metallstehlen zur Abwehr von Landungsboten: die Küste der taiwanischen Kinmen-Inseln.

Metallstehlen zur Abwehr von Landungsboten: die Küste der taiwanischen Kinmen-Inseln.

© Quelle: Can Merey

Die Kinmen-Inseln gehören zu Taiwan, liegen aber direkt vor Chinas Küste. Die Eilande sind Frontgebiet in dem brandgefährlichen Konflikt, der sich zum nächsten Krieg ausweiten könnte. Für die Menschen in Kinmen ist die Nähe zu China Segen und Fluch zugleich.

Can Merey
 

Kinmen. Wenn jemand das geflügelte Bibelwort umsetzt, Schwerter zu Pflugscharen zu machen, dann ist es womöglich Maestro Wu: Der Meister, der mit vollem Namen Wu Tseng-Dong heißt, schmiedet auf den taiwanischen Kinmen-Inseln Küchenmesser aus den Überresten chinesischer Artilleriegeschosse. Die Inselgruppe nur rund fünf Kilometer vor der chinesischen Küste ist international für ihre hochwertigen Messerschmieden berühmt. Dafür brauchen die Schmieden Stahl, und diesen Rohstoff haben sie nur, weil die Chinesen die Inseln zwischen 1958 und 1978 mit einer schier unglaublichen Anzahl an Artilleriegranaten beschossen haben. Nicht nur an der Messerindustrie zeigt sich in Kinmen: Die Nähe der Inseln zu China ist Segen und Fluch zugleich.

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