„Ukraine War Stories“: Entwickler aus Kiew programmieren Kriegsspiel aus Sicht von Zivilisten
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Eine Frau geht in Butscha auf einer Straße, die übersät ist mit zerstörten russischen Militärfahrzeugen (Archivbild).
© Quelle: Rodrigo Abd/AP/dpa
Kiew. Ein von ukrainischen Entwicklern und Entwickelrinnen programmiertes Videospiel nähert sich dem Thema Krieg von einer ganz anderen Seite an als in diesem Genre üblich. Weit ab von Heldengeschichten, packender Spannung und Geschicklichkeit erzählt „Ukraine War Stories“ die Geschichte von Zivilisten und Zivilistinnen im russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Das auf der Spieleplattform Steam kostenfrei erhältliche Spiel erzählt die Geschichten mehrerer Zivilisten und Zivilistinnen während der russischen Besetzung von Butscha, Hostomel und den Beschuss auf Mariupol. Die Erzählungen sollen nach Angaben der Entwickler und Entwicklerinnen auf wahren Begebenheiten beruhen. Das Besondere: In diesem Game nimmt der Spieler oder die Spielerin nicht die Rolle eines Soldaten oder einer Soldatin, sondern die eines Zivilisten oder einer Zivilistin ein. Das Ziel des textbasierten Spiels sei es durch das Treffen von Entscheidungen, zu überleben, seine Lieben in Sicherheit zu bringen und dem Krieg zu entkommen, heißt es weiter.
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© Quelle: dpa
Das Videospiel zeigt dabei Bilder, die Fotografien aus den Kriegsgebieten nachempfunden sind. „Als ein in der Ukraine ansässiges Unternehmen konnten wir nicht tatenlos zusehen, während der Krieg in unserem Land tobt, feindliche Truppen drei Kilometer vor Kiew gestoppt wurden und ein großer Teil der Ukraine besetzt ist“, schreiben die Entwicklerinnen und Entwickler von Starni Games auf der Plattform Steam. Das Spiel sei daraufhin in einem kleinen Team programmiert worden – trotz der gefährlichen Kriegslage in der Ukraine. Ziel des Projekt sei es, „die kürzlichen Erlebnisse der Ukrainer mit einer weltweiten breiten Öffentlichkeit zu teilen“.
Mitarbeitende des Entwicklerteams betroffen
Einer der Augenzeugenberichte, auf den das Spiel beruht, stamme nach Angaben der Entwicklerinnen und Entwickler von einem Mitarbeiter des Unternehmens. „Einer unserer Mitarbeiter wurde von den russischen Angreifern in Butscha festgesetzt (wo eine unserer Geschichten spielt) und war gezwungen, zusammen mit seiner Familie im Keller einer Garage für eine Woche auszuhalten, bis es ihnen gelang zu fliehen“, heißt es. Das Haus des Mitarbeiters sei zusammen mit vielen anderen Häusern von den Russen geplündert und ausgeraubt worden, so Starni Games weiter.
RND/ag