Von der Leyen will mehr Bürgerbeteiligung in der EU
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen während ihrer Rede in Straßburg.
© Quelle: Jean-Francois Badias/AP/dpa
Straßburg. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will Bürgerinnen und Bürger bei Gesetzesvorhaben künftig stärker einbinden. Sie werde vorschlagen, Bürgerforen Zeit und Mittel zu geben, damit diese Empfehlungen abgeben könnten, bevor wichtige Gesetzesvorschläge vorgelegt würden, sagte die Deutsche am Montag in Straßburg.
„Denn Demokratie endet nicht mit Wahlen, Konferenzen oder Übereinkommen.“ Sie müsse jeden Tag weiterentwickelt, gepflegt und verbessert werden. „Stillstand ist Rückschritt“, so von der Leyen.
Konferenz zur Zukunft Europas zu Ende gegangen
Die Ankündigung machte die Politikerin bei der Abschlussfeier einer Konferenz zur Zukunft Europas. In dem Rahmen hatte es rund ein Jahr regionale und nationale Diskussionen gegeben, online und offline, mit Spitzen- und Lokalpolitikern.
Mehrmals trafen sich Abgeordnete des Europaparlaments und der nationalen Parlamente, Vertreter der EU-Regierungen sowie der EU-Kommission mit zufällig ausgewählten Bürgern.
Von der Leyen will EU-Verträge ändern
Nach den Wünschen der Teilnehmer soll die Politik etwa Mindeststandards für die Qualität von Nahrungsmitteln setzen, schnelle Internetverbindungen sicherstellen und die Herabsetzung des Wahlalters bei EU-Wahlen von 18 auf 16 Jahren prüfen. Zudem wird vorgeschlagen, in fast allen Politikbereichen das Einstimmigkeitsprinzip aufzugeben.
Für einige dieser Vorhaben müssten aber die EU-Verträge geändert werden, wogegen sich bereits mehrere EU-Länder ausgesprochen haben. Von der Leyen betonte, sie stehe immer auf der Seite derjenigen, die die EU reformieren wollten, damit sie besser funktioniere - auch wenn es nötig sei, dafür die Verträge zu ändern.
RND/dpa