Finanzstreit um Krankenkassen

Ärzte warnen vor längeren Wartezeiten für Termine

Nach Ansicht der Kassenärzte könnten die Reformpläne der Bundesregierung zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung zu längeren Wartezeiten für Termine führen (Symbolbild).

Nach Ansicht der Kassenärzte könnten die Reformpläne der Bundesregierung zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung zu längeren Wartezeiten für Termine führen (Symbolbild).

Berlin. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat wegen der Reformpläne zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung vor längeren Wartezeiten für Arzttermine gewarnt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Die Versicherten müssen sich neben höheren Kassen-Beiträgen auch auf weniger Leistung in Form von längeren Wartezeiten für Arzttermine einstellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen der „Bild“-Zeitung. Das sei zwangsläufig die Folge, wenn bei steigenden Kosten durch Inflation und höhere Löhne in den Praxen den Ärzten das Honorar gekürzt würde.

Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), Doris Pfeiffer, entgegnete: Es sei „unglaublich, dass die Ärzteschaft in der politischen Auseinandersetzung um die Höhe ihrer Honorare damit droht, das Behandlungsangebot für kranke Menschen einzuschränken“. Hintergrund ist die geplante Kürzung der Extra-Vergütung von Behandlungen für Neupatienten in Arztpraxen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Defizit von 17 Milliarden Euro

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Ende Juni Eckpunkte für ein Gesetz zur Stabilisierung der Kassenfinanzen vorgelegt. Damit will die Bundesregierung ein Defizit von 17 Milliarden Euro im kommenden Jahr decken. Unter anderem soll auch der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte steigen.

Schon unmittelbar nach der Vorstellung der Pläne hatte Gassen die Kürzung der Extra-Vergütung für Neupatienten kritisiert: „Es kann und darf nicht sein, dass am Ende das enorme Engagement der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bestraft wird, Neupatienten zusätzliche Termine anzubieten, so wie es die Politik auch gewollt hatte.“ Die GKV-Spitzenverbandschefin Pfeiffer sagte „Bild“ nun dagegen, die Zusatzvergütung der Ärzte habe „zu keiner feststellbaren Verbesserung der Versorgung geführt. Deshalb wäre es richtig, diese Zuschläge nun zu streichen“.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken