Freiwilliger Kriegsdienst

Für Begnadigung? Vergewaltiger und Serienmörder will in der Ukraine kämpfen

Mikhail Popkov sitzt während seiner Gerichtsverhandlung hinter Gittern (Archivbild).

Mikhail Popkov sitzt während seiner Gerichtsverhandlung hinter Gittern (Archivbild).

Moskau. Der russische Serienmörder Mikhail Popkov will freiwillig für Präsident Wladimir Putin in der Ukraine kämpfen. Seine Fähigkeiten als Funkelektroniker würden im Krieg gebraucht, sagte der 58-Jährige in einem Interview im russischen Fernsehen. Popkov wurde vor zehn Jahren in Russland zu lebenslanger Haft verurteilt, ihm werden die Vergewaltigung und Ermordung von 83 Frauen zur Last gelegt. In seiner freiwilligen Meldung sieht er wohl die Chance, dem Gefängnis zu entgehen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++ Alle aktuellen News und Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine lesen Sie in unserem Liveblog. +++

Wie das britische Nachrichtenportal „Daily Mail“ berichtet, wurde Popkov vom staatlichen Fernsehen im Gefängnis interviewt. In dem Gespräch habe der ehemalige Polizist geäußert, dass es sein Traum sei, der Armee beizutreten. Er würde nicht zögern, dies zu tun, erklärte der 58-Jährige demnach weiter. Seine Fähigkeiten als Funkelektroniker würden sicherlich gebraucht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In Russland ist Mikhail Popkov auch als „Der Werwolf“ oder „Der Wahnsinnige von Angarsk“ bekannt. In den Jahren 1992 bis 2010 soll er offiziell mindestens 83 Frauen umgebracht haben – die „Daily Mail“ zitiert jedoch Polizeiquellen, die von fast 200 Morden ausgehen. Während der Pandemie habe Popkow im Gefängnis Gesichtsmasken hergestellt. „Es gab Momente, da dachte ich, dass die Todesstrafe besser sei“, sagte der verurteilte Mörder. Er äußerte sich mit Blick auf seine Taten mit Reue: „Ich habe viel zu bereuen. Zum Beispiel wünschte ich, dass dies alles nicht passiert sei. Dass ich diese Dinge nicht getan hätte.“

Kriminelle sollen Personallücken in Armee schließen

Dass Popkow freikommt, um als Soldat im russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu dienen, ist nicht ganz unwahrscheinlich. Der russische Staatspräsident Putin begnadigt offenbar persönlich Kriminelle, um die Personallücken in der Armee zu schließen. Das berichtete das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Schon seit Monaten werden Berichten zufolge Gefängnisinsassen als Soldaten rekrutiert. Anfang des Jahres waren einige von ihnen aus einem Ausbildungszentrum der Wagner-Gruppe geflohen.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin äußerte sich auf Telegram zu der Flucht und versuchte, die Situation herunterzuspielen. Man sei längst damit beschäftigt, die ehemaligen Häftlinge aufzuspüren. „An den Frontlinien in Luhansk und Donezk und auf dem Territorium Russlands halten sich eine Menge Schurken auf, von denen sie [die russischen Bürger, Anm. d. Red.] nichts zu wissen brauchen. Schlafen Sie also gut.“

RND/ag

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken