Neue DIW-Studie

„Nach wie vor sehr schwierig“: Geflüchtete Frauen finden nur allmählich besser einen Arbeitsplatz

Drei aus der Ukraine stammende Frauen gehen in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) zu ihrem Quartier.

Drei aus der Ukraine stammende Frauen gehen in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) zu ihrem Quartier.

Berlin. Geflüchtete Frauen fassen auf dem Arbeitsmarkt nur langsam besser Fuß. Das ergibt sich aus einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Gaben demnach 2017 5 Prozent der befragten erwerbsfähigen Frauen an, einer bezahlten Beschäftigung nachzugehen, waren es 2020 bereits 13 Prozent. Grundlage der Studie sind Befragungen von Geflüchteten, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und das DIW Berlin vorgenommen haben. Befragt wurden geflüchtete Frauen, die zwischen 2013 und 2019 und damit während der Flüchtlingskrise nach Deutschland kamen.

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„Für geflüchtete Frauen ist es nach wie vor sehr schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden“, sagte die Studienleiterin Adriana Cardozo. „Zu den Bremsfaktoren gehören das im Vergleich zur deutschen Bevölkerung geringere Bildungsniveau sowie mangelnde Deutschkenntnisse. Erschwerend hinzu kommen traditionelle Geschlechterrollen.“

Häufig geringer Bildungsabschluss

Frauen mit Fluchthintergrund hätten oftmals einen nur geringen Bildungsabschluss sowie keine oder nur geringe Berufserfahrung. Geflüchtete Männer verfügten hingegen meistens über ein höheres Bildungsniveau und mehr berufliche Praxis. Ein ähnliches Bild zeige sich bei den Sprachkenntnissen. Geflüchtete Männer sprächen meistens besser Deutsch, weil sie mehr Zeit mit Sprachkursen verbringen könnten. Frauen könnten die Kursangebote oft nicht nutzen, unter anderem weil Betreuungsangebote für ihre Kinder fehlten.

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„Hier zeigt sich deutlich, dass bei vielen Geflüchteten noch sehr traditionelle Rollenbilder vorherrschen“, so Cardozo. Die Männer besuchten die Sprach- und Integrationskurse, während die Frauen mit Haus- und Sorgearbeit beschäftigt seien. Später seien es auch eher die Männer, die zur Arbeit gingen und am Arbeitsplatz durch mehr Kontakte ihre Sprachkompetenz verbesserten.


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