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Vor Stichwahl am Sonntag

Gegen Le Pen: Mehrere französische Medien rufen zu Wahl Macrons auf

Am Sonntag haben die Franzosen die Wahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen.

Am Sonntag haben die Franzosen die Wahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen.

Paris. Einen Tag vor der entscheidenden Endrunde der Präsidentschaftswahl in Frankreich haben zahlreiche Medien zur Wahl Emmanuel Macrons aufgerufen. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine schrieb die Tageszeitung „Le Parisien“ über Macrons rechte Kontrahentin Marine Le Pen: „Ist es angebracht, eine populistische Kandidatin zu wählen, die durch ihren Willen zum Bruch dieser großen Krise weitere hinzufügen würde?“ Ihr Sieg würde das Gegenteil von der benötigten nationalen Eintracht bedeuten, schrieb das Blatt weiter. Ihre Wirtschaftspolitik sei nicht gegenfinanziert, ihre Außenpolitik mache Frankreich zum unzuverlässigen Partner.

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Die konservativen Zeitungen „Le Monde“ und „Le Figaro“ warnten davor, sich wegen des Vorsprungs Macrons in Umfragen in Sicherheit zu wiegen. „Ein massives Fernbleiben von der Wahl sollte diesen entscheidenden Moment in unserer Geschichte nicht ruinieren“, hieß es im „Figaro“.

„Le Monde“ schrieb, jede Relativierung sei fehlplatziert. Es stehe zu viel auf dem Spiel. „Es gibt am Sonntag nur eine Art, dazu beizutragen, dass verhindert wird, dass die Kandidatin einer rechtsextremen Partei, Marine Le Pen, an die Macht kommt: ihren Gegner Emmanuel Macron wählen.“ Dies gelte unabhängig davon, welche Fehler der aktuelle Staatschef begangen habe und welche Verantwortung er an der Stärke der Rechten habe. „Weder die Enthaltung noch das Fernbleiben werden in irgendeiner Art nützlich sein, um unser Land vor dem Schlimmsten zu bewahren.“

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Auch linkes Medium plädiert für Macron

Auch die linke Tageszeitung „Libération“ sprach sich entschieden gegen Enthaltungen aus, zu der ein beachtlicher Teil der linken Wählerschaft tendiert, und forderte explizit, den Liberalen Macron zu wählen. Der Wahl fernzubleiben oder einen leeren Stimmzettel abzugeben sei „weniger als nichts“, ein „leeres Banner“. Man würde die in die Flammen stürzen, die immer die ersten Opfer seien.

Weiter schrieb das Blatt: „Was nützen gute Parolen für Migranten, das öffentliche Schulwesen oder die Biodiversität während des Jahres, wenn der Kampf am einzigen Tag, an dem eine massive Mobilisierung das Katastrophenszenario einer xenophoben und klimarevisionistischen Präsidentin verhindern kann, aufgegeben wird?“

RND/dpa

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