Neue britische Regierung deckelt Energiekosten und erlaubt Gasfracking
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LONDON, ENGLAND - SEPTEMBER 08: UK prime minister Liz Truss leaves 10 Downing Street to announce her plan on capping energy bills in the House of Commons on September 08, 2022 in London, England. The country's soaring energy costs are at the top of the new prime minister's in tray after she took office on Tuesday. (Photo by Dan Kitwood/Getty Images)
© Quelle: Getty Images
London. Die neue britische Premierministerin Liz Truss will die Energiekosten für private Haushalte und Unternehmen deckeln. Zudem solle das Verbot auf das sogenannte Fracking von Gas aufgehoben werden, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Truss sagte am Donnerstag im Parlament, die Energiepreisgarantie bedeute, dass die durchschnittliche Rechnung eines britischen Haushalts für Heizung und Strom nicht mehr als 2500 Pfund (2900 Euro) pro Jahr betragen werde. Die Preisgarantie soll für zwei Jahre gelten.
Liz Truss kündigt Reformen bei Wirtschaft, Energie und Gesundheit an
Die neue britische Premierministerin will verstärkt auf Atomenergie und Gas aus Nordsee setzen, um die Auswirkungen der Energiekrise abzumildern.
© Quelle: Reuters
Ab Oktober werden die Energiepreise in Großbritannien derart steigen, dass ohne ein Eingreifen des Staates Kosten von rund 3500 Pfund pro Jahr auf den durchschnittlichen Haushalt zukommen würden. Das ist drei Mal so viel wie vor einem Jahr.
Die Regierung hat sich bisher nicht dazu geäußert, wie hoch die Kosten für die Preisgarantie sein werden. Medienberichten zufolge könnten mehr als 100 Milliarden Pfund (115 Milliarden Euro) zusammenkommen. Eine von der Opposition geforderte Übergewinnsteuer für Ölkonzerne lehnte Truss ab.
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Fracking seit 2019 verboten – wegen Sorgen vor Erdbeben
Die britische Regierung hatte erst 2019 das Gasfracking ausgesetzt. Bei dem Prozess wird ein flüssiges Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst. Dadurch entstehen Risse im Gestein, durch die Gas oder Öl an die Oberfläche gelangen kann. Umweltschützer fürchten unter anderem durch die Chemikalien eine Verunreinigung des Trinkwassers.
Grund waren damals Sorgen vor Erdbeben in der Umgebung der Teststation zur Förderung von Schiefergas in nordwestenglischen Grafschaft Lancashire, wo bereits seismische Aktivitäten – eine Erschütterung der Stärke 2,9 – registriert worden waren.
RND/AP/dpa/sic