Iran: Staatlich organisierte Proteste vor Botschaft in Teheran
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In vielen Ländern der Welt demonstrieren Menschen in Solidarität mit den Frauen im Iran. Hier in der türkischen Hauptstadt Istanbul.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Teheran. In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Dutzende Regierungsanhänger vor der deutschen Botschaft protestiert. An der staatlich organisierten Demonstration nahmen auch Veteranen des Ersten Golfkriegs (1980-1988) teil, wie iranische Staatsmedien am Dienstag berichteten.
Der Protest richtete sich gegen die deutsche Außenpolitik. Teheran wirft der Bundesregierung vor, die seit mehr als sechs Wochen anhaltenden systemkritischen Kundgebungen im Iran zu unterstützen.
Einige Demonstranten sollen vor der deutschen Botschaft auch „Nieder mit Deutschland“ gerufen haben. Am Rande der Proteste wurden Reporter bedrängt, wie Augenzeugen berichteten. Dabei kam es nach ersten Berichten auch zu zwei Festnahmen.
Regimeanhänger protestieren vor deutscher Botschaft im Iran
Nach Angaben der Nachrichtenagentur WANA beschuldigen die Demonstranten das Ausland, nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Unruhen zu schüren.
© Quelle: Reuters
Seit Wochen demonstrieren im Iran Zehntausende gegen den autoritären Regierungskurs und das System der Islamischen Republik.
Auslöser der Proteste war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb Mitte September in Polizeigewahrsam.
Sicherheitskräfte gehen seitdem auch mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Mindestens 250 Menschen wurden bereits getötet, mehr als 10 000 verhaftet.
RND/dpa