Japan und USA beginnen Großmanöver im Ostchinesischen Meer
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Ein Apache-Hubschrauber wirft während einer Militärübung Täuschungsbomben ab.
© Quelle: Huizhong Wu/AP/dpa
Tokio. Japan und seine Schutzmacht USA haben als Reaktion auf die zunehmenden militärischen Aktivitäten Chinas im Ostchinesischen Meer ein großangelegtes Manöver im Südwesten Japans begonnen. Die einmonatigen Übungen mit dem Namen „Iron Fist“ (Eiserne Faust) solle die Reaktionsfähigkeit des bilateralen Bündnisses demonstrieren und umfasse die simulierte Verteidigung und Rückeroberung von japanischen Inseln, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Das jährliche Manöver mit 1700 Angehörigen der Streitkräfte Japans und seines Sicherheitspartners findet erstmals seit Beginn 2006 außerhalb des US-Bundesstaates Kalifornien statt.
Bessere Verteidigung gegen China
Zur besseren Verteidigung der China zugewandten Inseln erwägt Japan einem kürzlichen Medienbericht zufolge die Einrichtung von Dutzenden von Munitions- und Waffendepots auf diesen abgelegenen Inseln. Die Atommacht USA will Medienberichten zufolge zudem eine schnelle Eingreiftruppe im Süden Japans installieren.
Unterdessen sprach sich Japans Regierungspartei am Donnerstag dafür aus, die Auflagen für den Waffeneinsatz gegen das Eindringen von Flugobjekten in Japans Luftraum zu lockern. Anlass ist die Sorge vor Spionageballons aus China. Laut dem Verteidigungsministerium wurden in den vergangenen drei Jahren in Japans Luftraum mindestens drei Flugobjekte gesichtet, bei denen der starke Verdacht bestanden habe, dass es sich um unbemannte Spionageballons aus China handelte.
Historischer Kurswechsel Japans Sicherheitspolitik
Japan vollzieht derzeit einen historischen Kurswechsel seiner Sicherheitspolitik und will seine Verteidigungsausgaben massiv aufstocken. Erstmals will sich das Land Offensivwaffen wie Marschflugkörper zulegen, die potenzielle Ziele in China erreichen können. Der Kurswechsel geschieht angesichts eines Sicherheitsumfelds, das Tokio als das „ernsteste und komplizierteste“ seit dem Zweiten Weltkrieg beschreibt. Das militärische Auftreten Chinas in der Region stelle „die größte strategische Herausforderung“ aller Zeiten dar, heißt es in einem neuen Sicherheitspapier.
RND/dpa