Kommentar

Jeder rechtsextreme Soldat oder Polizist ist einer zu viel

Das Bundesinnenministerium hat zum zweiten Mal ein Lagebild mit dem Titel „Rechtsextremisten in Sicherheitsbehörden“ veröffentlicht. Darin geht es um Fälle bei Polizei und Bundeswehr. (Symbolbild)

Das Bundesinnenministerium hat zum zweiten Mal ein Lagebild mit dem Titel „Rechtsextremisten in Sicherheitsbehörden“ veröffentlicht. Darin geht es um Fälle bei Polizei und Bundeswehr. (Symbolbild)

Wer sich in seinem Denken und Handeln von rechtsextremem Gedankengut leiten lässt, für den darf in deutschen Sicherheitsbehörden kein Platz sein. Die Quintessenz rechtsextremen Denkens widerspricht den Werten des Grundgesetzes fundamental. Deshalb dürfen besonders Polizei und Bundeswehr als bewaffnete Träger des staatlichen Gewaltmonopols in dieser Hinsicht auch kein Spiegel der Gesellschaft, sondern müssen besser sein. Nur dann kann es Sicherheitsbehörden geben, die bei allen im Land – unabhängig von Religion, Hautfarbe, Herkunft oder sexueller Orientierung – gleichermaßen Vertrauen genießen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
ARCHIV - 01.05.2021, Sachsen, Plauen: Bedienstete der sächsischen Bereitschaftspolizei tragen an einer Kontrollstelle Barett. Auch nach einem Ende der Corona-Krise wird sich das Problem der vielen Überstunden bei den Polizeibehörden aus Sicht der Innenminister nicht in Luft auflösen. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Er bewarb sich noch als Frau: Sachsens Polizei will trans Mann rauswerfen

Ein Polizeianwärter soll in Sachsen die Ausbildung abbrechen, nachdem er sich als Mann identifiziert. Man wirft ihm vor, nicht die Wahrheit bei der Einstellung gesagt zu haben.

Der Weg dorthin ist noch lang. Klar, die meisten Polizistinnen und Polizisten wie Soldatinnen und Soldaten stehen fest auf dem Boden der Verfassung. Doch es gibt weiterhin massive Probleme. Einen kleinen Ausschnitt daraus zeigt das neue Lagebild, das Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang am Freitag vorgestellt haben. Bei 327 Bediensteten der Sicherheitsbehörden hat das Bundesamt für Verfassungsschutz demnach in den vergangenen drei Jahren Bezüge zu Rechtsextremen und Reichsbürgern festgestellt. Das wirkt angesichts der Hunderttausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörden in Bund und Ländern nicht viel.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Doch um in dieser Statistik zu landen, müssen Verdachtsfälle jedoch zunächst erkannt und gemeldet werden. Die Dunkelziffer dürfte deshalb besonders in den Bereichen mit gravierenden Problemen groß sein.

Nancy Faeser hat einen Gesetzentwurf angekündigt, um Verfassungsfeinde künftig schneller aus dem öffentlichen Dienst entfernen zu können. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es wird noch viele weitere Schritte brauchen. Und alle Demokraten in Polizei und Bundeswehr müssen sie mitgehen – nicht nur im Interesse der gesamten Gesellschaft, sondern auch in ihrem eigenen.

Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken