Kim Jong Un will nordkoreanisches Militär umbauen und Schlagkraft erhöhen
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Die von der staatliche Nachrichtenagentur von KCNA zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (l.) während einer Plenarsitzung des Zentralkomitees.
© Quelle: -/kcna/kns/dpa
Seoul. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat neue Ziele für den Ausbau der militärischen Schlagkraft seines Landes ausgegeben. Es gelte, 2023 die Selbstverteidigungsfähigkeiten zu stärken, sagte Kim auf einer Plenarsitzung der Kommunistischen Partei in Pjöngjang laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA vom Mittwoch. Demnach umriss er in seiner Rede vom Vortag Herausforderungen in der internationalen Sicherheitspolitik und auf der koreanischen Halbinsel.
Kim habe Schlüsselziele für die Verteidigung genannt sowie Prinzipien und Richtlinien in den auswärtigen Beziehungen und für die Verteidigung der nationalen Interessen und Souveränität Nordkoreas gegen Feinde erläutert, meldete KCNA weiter. Details wurden nicht genannt. Beobachter im benachbarten Südkorea gehen davon aus, dass sich Kim auf die Ziele bezogen habe, die das weithin isolierte Land bei einem Parteikongress Anfang 2021 formuliert hatte.
Kim Jong Un will Nordkorea zur stärksten Atommacht der Welt machen
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un will mehr in den Ausbau seiner Nuklearwaffen investieren.
© Quelle: Reuters
Beobachter deuteten den Bericht als Hinweis, dass Pjöngjang seine vom Westen als Provokation aufgefasste Waffentests im kommenden Jahr fortsetzen dürfte. Einige Experten sahen einen Zusammenhang zu Kims erklärtem Wunsch, Nordkoreas Nukleararsenal auszubauen und eine Reihe hochmoderner Waffensysteme einzusetzen, etwa Raketen mit mehreren Sprengköpfen und ausgeklügeltere Drohnen. Das Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.
Dabei verfolge der Machthaber das Ziel, die ausgeweiteten Atomfähigkeiten als Hebel zu nutzen, damit Nordkorea von seinen Rivalen letztlich als legitime Nuklearmacht anerkannt werde. Einen solchen Status sehe Kim als entscheidend für die von Pjöngjang angestrebte Aufhebung der lähmenden Sanktionen gegen sein Land an.
In diesem Jahr hatten sich die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel spürbar verschärft. Nordkorea erhöhte deutlich das Tempo und den Umfang seiner Tests von atomwaffenfähigen Raketen. Die USA und ihr Verbündeter Südkorea nahmen gleichzeitig ihre gemeinsamen Militärübungen wieder in vollem Umfang auf.
Drohnen könnten eine wichtige Rolle spielen
Bei den Spannungen könnten Drohnen eine wichtige Rolle spielen. Am Montag waren fünf nordkoreanischen Drohnen in den südkoreanischen Luftraum eingedrungen. Das südkoreanische Militär räumte ein, es sei nicht in der Lage gewesen, die Drohnen abzuschießen. Präsident Yoon Suk Yeol gestand Schwächen bei der Drohnenabwehr ein, für die er seinen Vorgänger Moon Jae In verantwortlich machte. Experten sagten, Nordkorea betrachte seine Drohnen als effektives Mittel, in Südkorea Sorgen um die Sicherheit zu streuen und innenpolitischen Streit anzufachen.
Das jetzige Parteitreffen hatte Nordkorea Anfang Dezember angekündigt, um die politische Strategie für das nächste Jahr festzulegen. Das Zentralkomitee gehört zu den Führungsgremien der Partei, deren Chef Kim ist.
RND/AP/dpa