Interview mit dem Chef der SPD
Die russische Bevölkerung werde erkennen, dass der Kremlchef das Land durch den Krieg in der Ukraine um Jahrzehnte zurückwirft, sagt der SPD-Chef. Die deutsche Rüstungsindustrie fordert er auf, die Bundeswehr schneller zu beliefern – „Sonst müssen wir im Ausland kaufen“. Trotz Milliardenzusatzkosten verspricht er: „Kein soziales Projekt wackelt.“ Verteidigungsministerin Lambrecht bleibe übrigens im Amt.
Berlin.Herr Klingbeil, das Verhältnis zwischen Kiew und der SPD ist wegen der Debatte über Waffenlieferungen lädiert. Sie haben den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba nun in Berlin getroffen. Ändert sich der Blickwinkel in persönlichen Gesprächen?
In einer Kriegssituation darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Die Ukraine stemmt sich gegen den russischen Angriffskrieg und wir helfen, wo wir können. Herr Kuleba hat bei seinem Besuch deutlich gemacht, dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Unterstützung für die Ukraine übernommen hat. Und so war auch unser Treffen geprägt: menschlich sehr angenehm und in der Sache konzentriert. Wir haben verabredet, dass wir im Gespräch bleiben.