Mehr als 50 Amputationen in eineinhalb Monaten: Ein ukrainischer Militärarzt erzählt von 1000 Operationen im belagerten Stahlwerk und von seiner russischen Kriegsgefangenschaft – und erklärt, woraus er seinen Überlebenswillen gezogen hat.
Aus seinem Einsatz in der von Russen belagerten Stadt Mariupol hat der ukrainische Anästhesist Oleksandr Demchenko Fotos auf dem Handy, von denen man ahnt, dass man sie nie wieder vergessen werden kann. Etwa das Bild von dem jungen Soldaten, dem ein Schrapnell die rechte Wange und Teile des Kiefers weggerissen hat. Oder das von dem abgestorbenen Bein, das ein Soldat nach einer Verwundung zwei Wochen lang mit einer Aderpresse abgebunden hatte, um nicht zu verbluten. Das Bein gehörte zu den Dutzenden Gliedmaßen, die Militärarzt Demchenko in dem Operationssaal im Azov-Stahlwerk amputieren musste. Das Werksgelände war die letzte Bastion der ukrainischen Truppen in Mariupol. Wer überlebte, kam nach der Kapitulation in russische Kriegsgefangenschaft.
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