Nach Rückzug aus Cherson: Putin schickt Soldaten in die Ostukraine
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Die russische Armee erhöht nach ukrainischen Erkenntnissen ihre Truppenpräsenz im Gebiet Luhansk.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS
Kiew. Die russische Armee erhöht nach ukrainischen Erkenntnissen ihre Truppenpräsenz im Gebiet Luhansk. Berichten zufolge beginnen Putins Streitkräfte, ihre Stellungen in den besetzten Gebieten in der Ostukraine mit Truppen aus dem Gebiet Cherson und mobilisierten Soldaten zu verstärken.
Ukrainischen Meldungen zufolge quartierten sich russische Soldaten in verlassenen Häusern nahe der Stadt Luhansk ein. Darüber hinaus werde ein Teil der Zivilbevölkerung zwangsumgesiedelt, um die vielen Soldaten unterzubringen, erklärte der Generalstab in Kiew am Samstag. Die Menschen würden in anderen Orten untergebracht, hieß es.
Ukrainischer Präsident Selenskyj besucht zurückeroberte Stadt Cherson
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat am Montag die von der russischen Besatzung befreite Stadt Cherson im Süden des Landes besucht.
© Quelle: Reuters
Die russischen Truppen hatten erst vor kurzem die Großstadt Cherson und das umliegende Gebiet nordwestlich des Flusses Dnipro geräumt und sich unter dem Druck der ukrainischen Streitkräfte auf die östliche Seite des Dnipro zurückgezogen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte daraufhin die Befreiung weiterer derzeit von Russland besetzter Gebiete angekündigt.
Russischer Truppenaufmarsch im Südosten
Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andryushchenko, meldete zuletzt die Ankunft von 10.000 bis 15.000 mobilisierter russischer Soldaten in der Verwaltungseinheit Mariupol. Militärische Ausrüstung und Personal werde aktuell im Südosten der Ukraine stationiert, um sie dann an die westliche Frontlinie des Gebiets Donezk zu entsenden. Das berichtete am Samstag die Denkfabrik Institut für Kriegsforschung (ISW).
Russland werde wahrscheinlich in den nächsten Wochen weitere mobilisierte Kräfte entsenden, vermuten die Experten des ISW. Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei es, die Offensivoperationen im Gebiet Donezk wieder aufzunehmen und Verteidigungspositionen im Gebiet Luhansk aufrechtzuerhalten, so die Analysten in einem aktuellen Bericht.
Luhansk, Donezk und Teile von Saporischschja sind noch immer unter russischer Kontrolle. Russland hatte die Gebiete im September nach international nicht anerkannten Scheinreferenden für russisch erklärt.
RND/hyd/dpa