Klimaaktivisten der Letzten Generation zählen bisher 1250 Straßenblockaden
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/2VN5GEKVLLPMTJ4J3C46LHO26U.jpg)
Ein Aktivist einer Klimaschutz-Initiative ist mit der Hand auf der Straße festgeklebt. (Symbolbild)
© Quelle: Matthias Balk/dpa/Symbolbild
Berlin. Seit Beginn ihrer Proteste für mehr Klimaschutz vor einem Jahr hat die Gruppe Letzte Generation nach eigenen Angaben bundesweit rund 1250 Mal Straßen blockiert.
Die Zahl nannte Sprecherin Carla Rochel der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Geschätzt seien im vergangenen Jahr rund 2000 Menschen für die Letzte Generation auf die Straße gegangen. 1200 Mal seien Aktivisten in Gewahrsam genommen worden.
Polizei bittet Klimaaktivisten zu friedlicher Räumung vom Fechenheimer Wald
Die Polizei hat zum Start ihres Einsatzes im Fechenheimer Wald an die Umweltaktivisten dort appelliert, den Wald friedlich zu verlassen.
© Quelle: dpa
Die Ende 2021 gegründete Gruppe hatte am 24. Januar vergangenen Jahres erstmals in Berlin Autobahnzufahrten blockiert. Danach folgten mit Unterbrechungen fast täglich derartige Blockaden sowie Proteste in Museen, Stadien, an Erdölpipelines oder Flughäfen.
„Letzte Generation“ fordert Tempo 100 auf Autobahnen und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket
Die Aktivisten forderten anfangs ein „Essen-Retten-Gesetz“ gegen Lebensmittelverschwendung. Die derzeitigen Forderungen sind Tempo 100 auf Autobahnen und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Verkehr.
In der Regel kleben sich die Teilnehmer der Protestaktionen an Oberflächen fest, damit die Räumung lange dauert. Für Sicherheitskräfte bedeutet das großen Aufwand. Allein in Berlin verbuchte die Polizei bis Mitte Januar rund 262.700 Einsatzstunden für die Proteste der Letzten Generation, wie eine Polizeisprecherin der dpa sagte. 770 Tatverdächtige sind in der Hauptstadt aktenkundig, 2700 Strafanzeigen gestellt. Rund 930 Fälle seien „ausermittelt“ - sie seien an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden oder stünden kurz davor.
Zur Zahl der Strafverfahren in Berlin liegen nach Angaben einer Gerichtssprecherin keine Zahlen vor. Es gebe jedoch fast täglich Prozesse an Berliner Gerichten. Letzte-Generation-Sprecherin Rochel sprach von bundesweit etwa 2000 Strafverfahren bis Anfang November, bezog sich dabei aber auf Medienberichte. Es lägen keine jüngeren Zahlen vor. Viele Gerichtsverfahren fingen jetzt erst an. Bei bisherigen Urteilen seien meist Geldstrafen verhängt worden. „Aber es kam auch zu Einstellungen oder Freisprüchen“, erklärte Rochel weiter.
RND/dpa