Linksjugend fordert Parteifonds für Betroffene sexueller Gewalt
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Die Linken-Parteivorsitzenden Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow.
© Quelle: IMAGO/Chris Emil Janßen
Berlin. Die Linksjugend solid hat vor der Sondersitzung des Linken-Bundesvorstands zu Vorwürfen sexueller Gewalt im hessischen Landesverband die Einrichtung eines Fonds zur Unterstützung Betroffener verlangt. „Wir fordern, dass die Partei einen Fonds einrichtet für alle Betroffenen, die innerhalb der Partei sexuelle Übergriffe erlebt haben“, sagte Bundessprecherin Sarah Dubiel dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Daraus sollte ein Solidaritätsbeitrag finanziert werden, der die Betroffenen etwa bei Gerichts- und Anwaltskosten unterstützt. Sie dürfen nicht alleingelassen werden.“
Aufklärung müsse durch unabhängige Experten geschehen
Die Jugendorganisation erwarte, „dass die Parteiführung die Vorwürfe sexueller Gewalt ernst nimmt“, ergänzte Dubiel und betonte: „Der Fokus sollte auf ganzheitlicher Aufklärung liegen. Die Partei muss deswegen unabhängige Experten mit der Aufklärung beauftragen.“
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte am Freitag mutmaßliche Fälle von sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei öffentlich gemacht. Es gebe verschiedene Dokumente mit Hinweisen auf „mutmaßliche Grenzüberschreitungen, Machtmissbrauch und eine toxische Machokultur“, berichtete das Magazin nach Gesprächen mit zehn Frauen und Männern. Der Parteivorstand berät am Mittwochabend über das weitere Vorgehen und darüber, wie die im Oktober 2021 gegründete Vertrauensgruppe in diesem Fall eingesetzt werden soll.