Mariupol: Mittelalterlich anmutende Kriegsszenen in belagerter Hafenstadt
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Kinder spielen in einem Bunker in Mariupol (Symbolbild)
© Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Mariupol. Knapp zwei Wochen nach Kriegsbeginn hat sich in der von russischen Invasoren belagerten Großstadt Mariupol der Hunger breitgemacht. Menschen brachen auf der Suche nach Essbarem in Geschäfte ein, einige schmolzen Schnee, um Wasser zu haben. Tausende drängten sich in Kellern, die unter dem Einschlag russischer Granaten erzitterten. Die Lage in der Stadt sei katastrophal, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk.
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Mariupol: Evakuierungsversuch am Dienstag gescheitert
Die Stadt mit rund 430.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist eingekreist. Ein Versuch, Zivilisten zu evakuieren und dringend benötigte Medizin, Nahrung und Wasser nach Mariupol zu bringen, scheiterte am Dienstag.
Ukrainische Regierungsbeamte erklärten, russische Streitkräfte hätten den Konvoi beschossen, bevor er die Stadt erreichen konnte. Russland bestreitet das.
Einwohnerin: „Warum sollte ich nicht heulen?“
Die Einwohnerin Goma Janna saß mit andern Frauen und Kindern beim Schein einer Öllampe in einem Keller. „Warum sollte ich nicht heulen?“, fragte sie unter Tränen. „Ich will mein Haus. Ich will meine Arbeit. Ich bin so traurig wegen der Menschen und wegen der Stadt, der Kinder.“
Russische Truppen versuchen, eine Landverbindung zwischen der annektierten Halbinsel Krim und den Rebellengebieten zu erobern. Mariupol am Asowschen Meer liegt dazwischen und wird seit Tagen belagert.
RND/AP