Aufsichtsbehörde verurteilt britische Migrationspolitik scharf
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Großbritannien, Dover: Eine Frau trägt ein neugeborenes Baby in einer Rettungswiege (Symbolfoto)
© Quelle: Gareth Fuller/PA Wire/dpa
London. Eine Aufsichtsbehörde hat der britischen Regierung ein verheerendes Zeugnis für ihren Umgang mit ankommenden Migrantinnen und Migranten ausgestellt. Dieser sei „inakzeptabel“, weise Sicherheitslücken auf und vernachlässige besonders gefährdete Schutzsuchende, hieß es am Donnerstag in einem Bericht der unabhängigen Aufsichtsbehörde für Grenzen und Einwanderung.
Behörde: 220 Migranten verschwunden
Im Lauf der vergangenen drei Jahre, in denen sich die Zahl der oft in unsicheren Schlauchbooten über den Ärmelkanal ankommenden Menschen vervielfacht habe, seien keine funktionierenden Abläufe entwickelt worden. In vielen Fällen fehlten biometrische Daten, Fotos und Sicherheitschecks.
„Wenn wir keine Daten haben über die Menschen, die ins Land kommen, wissen wir auch nicht, wer bedroht wird und wer bedroht“, erklärte Behördenleiter David Neal. So sollen dem Bericht zufolge allein zwischen September 2021 und Januar 2022 mehr als 220 Migranten aus als sicher geltenden Hotels verschwunden sein. Von ihnen seien längst nicht alle registriert gewesen, hieß es.
Geplanter Flug mit Asylsuchenden von Großbritannien nach Ruanda gestoppt
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sorgte dafür, dass der umstrittene Flug doch noch am Boden bleiben musste.
© Quelle: Reuters
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte stoppte britischen Ruanda-Plan
Die britische Regierung hat sich in ihrer Migrationspolitik zuletzt darauf konzentriert, ihren umstrittenen Ruanda-Plan voranzutreiben. Illegal eingereiste Asylsuchende sollen demnach in das ostafrikanische Land ausgeflogen werden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Flüge nach Ruanda jedoch mit einer einstweiligen Verfügung bislang unterbunden.
RND/dpa
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