Der Militäranalyst Franz-Stefan Gady sieht sowohl auf ukrainischer wie auf russischer Seite hohe Verluste. In der jetzigen Form könnten beide Seiten diesen Abnutzungskrieg nicht mehr lange fortsetzen. Im RND-Interview spricht er über Kriegspropaganda, eine Flugverbotszone – und eine baldige Chance für die Diplomatie.
Berlin.Die große Analyse dieses Krieges, das betont der Militäranalyst Franz-Stefan Gady, wird man erst lange im Nachhinein schreiben können. Vieles liege noch im Nebel – den sowohl die russische wie die ukrainische Propaganda erzeugt. Dank einer Vielzahl von Quellen in den sozialen Medien, Kontakten ins Militär und Erfahrung lassen sich aber zumindest Grundzüge bereits erkennen. Gady, Österreicher, berät Armeen und Regierungen in den USA und Europa über Strategien und künftige Konflikte. Während der Kriege in Afghanistan und dem Irak hat er die afghanische Armee, Nato-Truppen und kurdische Milizen begleitet. Er arbeitet am International Institute for Strategic Studies in London.