Giffey will „in nächsten Tagen“ mit echtem Klitschko sprechen
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24.06.2022, Berlin: Ein von der Senatskanzlei in Berlin zur Verfügung gestelltes Foto zeigt das Fake Videotelefonat zwischen einem vorgeblichen Vitali Klitschko mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Giffey hatte bei einer Videoschalte am Freitag Zweifel bekommen, ob sie tatsächlich wie geplant mit Kiews Bürgermeister verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig.
© Quelle: -/Senatskanzlei Berlin/dpa
Berlin. Nach einer Fake-Videoschalte am vergangenen Freitag will Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey nunmehr zeitnah mit ihrem echten Kiewer Kollegen Vitali Klitschko sprechen - und sich dabei zusätzlich gegen eine erneute Manipulation wappnen. Geplant sei ein Videoanruf, vor dem es einen wie auch immer gearteten Test auf Echtheit des Gesprächspartners geben werde, kündigte die SPD-Politikerin am Dienstag an. „Wir werden das ganz eng mit der (ukrainischen) Botschaft abstimmen.“ Angedacht sei das Gespräch noch vor ihrem Urlaub, also „in den nächsten Tagen“ bis Mitte Juli. Verabredet sei, es auf deutsch zu führen.
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Am vergangenen Freitag hatte Giffey per Video mit einer Person gesprochen, die zwar wie Klitschko aussah, aber nicht Klitschko war. Nach einiger Zeit waren ihr wegen verschiedener Fragen ihres Gegenübers Zweifel gekommen, ob sie mit dem echten Kiewer Bürgermeister verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig.
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Offen bleibt, um welche Art der Manipulation es sich genau handelte und welches Motiv dahintersteckt. Die Berliner Senatskanzlei hatte am Freitag mitgeteilt, allem Anschein nach habe es sich um ein Deep Fake gehandelt. Dabei geht es um einen Medieninhalt, der mit Techniken künstlicher Intelligenz (KI) manipuliert wurde.
Inzwischen wurde bekannt, dass auch die Bürgermeister von Wien, Madrid, Budapest und Warschau auf ähnliche Weise hereingelegt wurden wie Giffey. Die Berliner Regierungschefin sprach am Dienstag von einer völlig neuen Dimension. „Das bedeutet eine massive Veränderung von Kommunikation und von Prüfnotwendigkeiten, ob diejenigen, die an solchen Gesprächen teilnehmen, wirklich die sind, die sie vorgeben zu sein.“ Das habe Auswirkungen auf die Demokratie und „auf die Art, wie wir kommunizieren“.
RND/dpa