Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

E-Paper
E-Paper
Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen

„Müssen uns um die Basics kümmern“: Lehrerverbands-Präsident will Englisch an Grundschulen streichen

Eine Lehrerin einer Grundschule schreibt in englischer Sprache an die Tafel.

Eine Lehrerin einer Grundschule schreibt in englischer Sprache an die Tafel.

© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Artikel anhören • 2 Minuten

Jeder vierte Viertklässler in Deutschland kann nicht richtig lesen, fand die Iglu-Studie im Mai heraus. Der Lehrerverband versucht sich an einer Lösung des Problems. Der Englischunterricht sollte gestrichen werden, um sich um die „Basics“ zu kümmern, sagt Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger.

 

Berlin. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat sich für einen Verzicht auf Englischunterricht an Grundschulen ausgesprochen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Wir glauben, dass tatsächlich der Englischunterricht verzichtbar ist und dass man umschichten kann auf beispielsweise den Leseunterricht“, sagte er am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. „Wir müssen uns an den Grundschulen verstärkt um die Basics kümmern, also um Lesekompetenz, um Schreibkompetenz, um das Rechnen“, führte er aus.

Mehr zum Thema

 

Iglu-Studie über mangelhafte Lesekompetenz ist Weckruf

Hintergrund ist die im Mai vorgestellte internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu), nach der jeder vierte Viertklässler in Deutschland nicht richtig lesen kann. International schneiden Grundschüler in Deutschland bei der Lesekompetenz schlechter ab als Gleichaltrige in vielen anderen Ländern.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
„Problematische Entwicklung“: Deutschlands Viertklässler können immer schlechter lesen
ARCHIV - 10.12.2019, Baden-Württemberg, Stuttgart: Kinder lesen in einer Grundschule. Jeder vierte Viertklässler in Deutschland kann einer Studie zufolge nicht richtig lesen. Das geht aus der am Dienstag in Berlin vorgestellten internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervor. (zu dpa: «Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Lesekompetenz und das Textverständnis von Schülerinnen und Schülern in Deutschland ist weiter rückläufig.

© Quelle: dpa

An einigen Schulen könne der Englischunterricht auch Sinn ergeben, erklärte Meidinger. „Aber wir haben eben auch Klassen, da haben wir 70, 80, 90 Prozent Kinder mit Zuwanderungsgeschichte, die kaum genügend Deutschkenntnisse haben“, betonte er. Da setze man mit dem Englischunterricht falsche Schwerpunkte. Die Kenntnisse, die Grundschüler vermittelt werden, seien zum Teil so unterschiedlich, dass in weiterführenden Schulen ohnehin „fast alle wieder bei null anfangen“, sagte der Lehrer.

Das Leben und wir

Der Ratgeber für Gesundheit, Wohlbefinden und die ganze Familie - jeden zweiten Donnerstag.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Das Streichen des Englischunterrichts sei nicht die einzige Möglichkeit, um Grundschüler besser in den Kernfächern zu unterrichten. Meidinger plädierte für mehr vorschulische Förderung. „Und wir müssen natürlich Maßnahmen gegen den Lehrermangel ergreifen. Ansonsten werden wir das Problem nie in den Griff bekommen.“

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

Kostenfrei bis 20:48 Uhr lesen
Nach der Bombenentschärfung

„Yes, Thorsten, kaboom“: Wie Göttingen seine Bombensprenger im Internet feiert

Am Sonnabend rückte der Kampfmittelbeseitigungsdienst wieder zum Einsatz in Göttingen an. Zwei Blindgänger wurden dabei erfolgreich gesprengt. Das Netz hat seinen heimlichen Star schon gefunden: Sprengmeister Thorsten Lüdeke und sein Team.

 
Evakuierung in der Weststadt

Liveticker zur Bombenräumung: Sperrzone ist wieder frei – Sprengmeister Lüdeke ist „überglücklich“

Doppelte Bombenräumung in Göttingen: In der Göttinger Weststadt mussten deshalb heute gut 9000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Im Tageblatt-Liveticker halten wir Sie zu allen Entwicklungen auf dem Laufenden.

 
Allgemeinverfügung

Evakuierung wegen Bomben in Göttingen: 5000 Euro Bußgeld drohen – Kontrolle mit Drohnen

Am Sonnabend wurden zwei Blindgänger auf dem Göttinger Schützenplatz gesprengt. Alle Menschen im Umkreis von einem Kilometer mussten das Gebiet verlassen. Wer sich nicht daran hält, muss zahlen.

 
Bombenräumung in Göttingen

„Ich dachte erst, das sei ein Scherz“: So lief die Evakuierung am Morgen

Wegen der Bombenräumung auf dem Göttinger Schützenplatz mussten die Weststadt-Bewohner am Sonnabend wieder ihre Häuser verlassen. Während die einen genervt ihre Autos packten, drohten manche Reisende am Göttinger Bahnhof zu stranden. Eindrücke aus dem Evakuierungsgebiet am Morgen.

 
Bilanz der Polizei

29 Personen stören Bombenräumung in Göttingen – jetzt wird es teuer für sie

Um 9.48 Uhr hat die Stadtverwaltung das Evakuierungsgebiet in der Göttinger Weststadt freigegeben – die Sprengmeister machten sich dann an die Bombenräumung. Doch auch im Anschluss griff die Polizei immer wieder Personen auf, die sich unerlaubt im Evakuierungsgebiet aufhielten. Die Bilanz.

 
Blindgänger in der Weststadt

Bombenräumung in Göttingen: Was, wenn es im Sperrgebiet brennt?

Mehr als 800 Helfer waren am Sonnabend während der Bombenräumung in Göttingen mit der Evakuierung beschäftigt. Wenn es innerhalb des Sperrgebietes brennt, sind unter anderem die Feuerwehrleute aus Holtensen im Einsatz.

 

Bombensprengung im Video

Um kurz vor 17 Uhr gab es einen lauten Knall in der Stadt – die Sprengung der zwei Blindgänger war erfolgreich.

 
Notunterkunft bei Duderstadt

„Sehr, sehr kurzfristig“: Das sagt der Leiter der neuen Notunterkunft für Geflüchtete in Westerode

Die Nachricht, dass der Rosenthaler Hof nahe der Duderstädter Ortschaft Westerode zur Notunterkunft für Geflüchtete wird, kam für viele überraschend – und für Hotelier Eckhard Melz „sehr, sehr kurzfristig“.

 
Blindgänger in der Weststadt

Seit 3 Uhr morgens auf den Beinen: So helfen die Ehrenamtlichen von ASB, THW und DRK bei der Bombenräumung

Proviant für die Einsatzkräfte, Material im Evakierungszentrum, Krankentransporte: Die Helferinnen und Helfer von ASB, DRK und THW sind teils seit dem frühen morgen bei der Bombenräumung in Göttingen im Einsatz. Für viele ist es nicht das erste Mal.

 
Räumung

Bombenräumung in Göttingen: Die Arbeit der Helfer in Bildern

Während der Bombenräumung in Göttingens Weststadt sind zahlreiche Menschen im Evakuierungszentrum im Felix-Klein-Gymnasium angekommen. Ihr Aufenthalt und die Arbeit der rund 800 vielen Helfer in Bildern.

Spiele entdecken