Nato-Generalsekretärin Ursula von der Leyen? Eine fast ideale Kandidatin
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HPI3OTYYSBGZ7FWX3ISSNBRLQE.jpeg)
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, spricht auf einer Medienkonferenz während des EU‑Gipfels in Brüssel.
© Quelle: Olivier Matthys/AP/dpa
Was kürzlich wie reine Spekulation wirkte, scheint sich jetzt zu verdichten: dass EU‑Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen demnächst den Job wechselt und Nato-Generalsekretärin wird. Tatsächlich spräche vieles dafür – wenn auch nicht alles.
Als Verteidigungsministerin hat die Christdemokratin nur bedingt geglänzt. So fand sie keinen Draht zur Truppe – so wie oft ebenfalls nicht zur eigenen Partei. Denn von der Leyen macht auf andere bisweilen einen überheblichen Eindruck. Das hat mit ihrer Herkunft aus gutem Hause und allzu kalkuliertem Vorgehen zu tun. Überdies kämpfte sie im Amt mit Rüstung und Beschaffung.
Dennoch käme der 64‑Jährigen, die überzeugende Standpunkte hat und sich in Sachthemen reinkniet wie wenige, ihre verteidigungspolitische Expertise als Nato-Generalsekretärin sehr zugute. Ferner stehen der Frau weltweit längst alle Türen offen. Hier wirkt sich die Herkunft positiv aus. Von der Leyen bewegt sich in der ersten Reihe der internationalen Politik nicht zuletzt aufgrund ihrer Sprachkenntnisse wie ein Fisch im Wasser. Und schließlich ist die Nato seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine so wichtig wie nie seit 1990. Würden sich die USA nach der Präsidentschaftswahl 2024 endgültig von dem Bündnis abwenden, käme es auf die Generalsekretärin noch entscheidender an.
Nato-Beitritt von Finnland: Türkei stimmt als letztes Mitglied zu
Damit haben alle 30 Nato-Mitglieder die finnische Mitgliedschaft abgesegnet.
© Quelle: Reuters
Das stärkste Argument gegen eine Rochade ist, dass der Platz an der Spitze der EU‑Kommission dann verwaist wäre – und es mit der estnischen Premierministerin Kaja Kallas eine andere überzeugende Kandidatin für den Nato-Spitzenposten gibt. Nichts wäre derzeit im Übrigen so naheliegend wie der Versuch, ihn mit einer Frau aus einem Staat an der Nato-Ostflanke zu besetzen.