„Habt keine Angst vor diesen Schurken!“ - oppositioneller Russe muss erneut in Haft
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Ilja Jaschin, russischer Oppositionspolitiker und Abgeordneter des Moskauer Bezirks Krasnoselskij, muss erneut in Untersuchungshaft.
© Quelle: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Ein Gericht in Russland hat eine weitere Untersuchungshaft gegen einen Oppositionellen angeordnet. Auf Anordnung vom Mittwoch muss Ilja Jaschin, ein Verbündeter des ermordeten Oppositionsführers Boris Nemzow, bis 12. September inhaftiert bleiben.
Verbreitung von „Falschinformationen“
Zur Last gelegt wird ihm Verbreitung von Falschinformationen über das russische Militär. Das gilt in Russland als Straftat, die mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden kann. Jaschin sagte vor Gericht, die Vorwürfe seien ohne Ausnahme politisch motiviert.
Russland wird frei sein!
Ilja Jaschin, Oppositioneller
„Habt keine Angst vor diesen Schurken!“, sagte Jaschin zu Journalisten. „Russland wird frei sein!“
Der 39-jährige Jaschin ist einer der wenigen russischen Oppositionellen, die das Land noch nicht verlassen haben. Die russischen Behörden haben den Druck auf Andersdenkende erhöht. Jaschin unterstützt den inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny.
Die Vorwürfe gegen Jaschin sollen mit einem Youtube-Video verbunden sein, in dem er darüber gesprochen hat, dass Ukrainer im Kiewer Vorort Butscha ermordet wurden.
Jaschin war Ende Juni in einem Park festgenommen worden. Für ihn wurde eine 15-tägige Haft wegen des Vorwurfs angeordnet, sich der Polizei widersetzt zu haben.
Eigentlich hätte Jaschin am Dienstagabend aus der Haft entlassen werden sollen. Er wurde aber wegen neuer Vorwürfe erneut inhaftiert. Seine Wohnung wurde durchsucht.
RND/AP