Pro Bahn: 49-Euro-Ticket nutzen, um Digitalisierung voranzutreiben
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/D3QFNEIMRJHTRI74MIG7P6BQGE.jpg)
Ob und wie lange es das 49-Euro-Ticket in Papierform geben soll, wird derzeit diskutiert.
© Quelle: Getty Images
Der Fahrgastverband Pro Bahn hat die Verkehrsverbünde mit Blick auf die Einführung des 49-Euro-Tickets zur schnelleren Digitalisierung aufgefordert. „Die Verkehrsverbünde müssen die Umstellungen für das 49-Euro-Ticket nutzen, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben“, sagte Pro-Bahn-Ehrenvorsitzender Karl-Peter Naumann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Es braucht jederzeit verfügbare Informationen zu Verspätungen von Zügen und Bussen sowie einfach zu ergänzende Buchungen für die Fahrradmitnahme oder Reservierungen.“
Naumann pochte auf die Verknüpfung verschiedener Apps. „App-Verknüpfungen mit Car- und Ridesharing-Apps sind ebenfalls nötig“, fügte er hinzu. „Das würde auch für einen flüssigeren Betrieb sorgen.“ Bei der Digitalisierung sei es aber auch essenziell, eine Rückfalloption bei Ausfällen von Handys zu haben. „Ebenso braucht es eine analoge Ergänzung bei der Wegweisung beispielsweise durch Schilder, da es schwierig ist, das Smartphone zu nutzen, wenn man viel Gepäck tragen oder einen Kinderwagen schieben muss“, betonte er und mahnte die Berücksichtigung von Fahrgästen ohne Smartphone an. „Zudem dürfen die Menschen nicht vergessen werden, die kein Handy haben.“
Das 49-Euro-Abo soll als dauerhaftes, bundesweites Nachfolgeangebot in diesem Jahr für das 9-Euro-Ticket im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eingeführt werden. Der genaue Start ist noch offen. Als realistisch sieht der VDV den 1. Mai an. Die Länder peilen zwar eine Einführung bis zum 1. April an, zuletzt waren aber immer wieder skeptische Töne zu hören. Wissing hatte gesagt, das Ticket solle spätestens ab Anfang Mai gelten. Unter anderem muss die EU-Kommission noch zustimmen, denn das Ticket betrifft Beihilferegelungen.
Bis das geplante 49-Euro-Ticket ausschließlich digital angeboten werden kann, wird es aus Sicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) noch einige Zeit dauern – zum Start brauche es deshalb übergangsweise eine Papierticketlösung. „Wir wären sonst zu Beginn nicht in der Lage, allen Menschen, die ein Ticket wollen, eines zu verkaufen“, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann diese Woche in Berlin. „Wir brauchen eine Übergangsphase bis Ende des Jahres mit Papierlösungen.“
mit dpa