Bundesratspräsident Ramelow reist nach Auschwitz: „Das Unrecht und der hunderttausendfache Mord beschämen mich“
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Zwischen Februar 1943 und August 1944 wurden 23.000 Sinti und Roma aus ganz Europa in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz Birkenau verschleppt.
© Quelle: imago images/Christian Spicker
Erfurt, Auschwitz. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wird als erster Bundesratspräsident anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma am Dienstag in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau sprechen. Ramelow sei Teil einer größeren deutschen Delegation, die an diesem Tage auch an der Kranzniederlegung zu Ehren der Opfer in Polen teilnehmen werde, teilte die Thüringer Staatskanzlei am Freitag in Erfurt mit.
„Das Unrecht und der hunderttausendfache Mord des nationalsozialistischen Terrorregimes an den europäischen Sinti und Roma beschämen mich“, erklärte Ramelow. Umso dankbarer sei er dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma für dessen wichtige Erinnerungsarbeit und dessen entschiedenes Eintreten gegen jede Form von Antiziganismus. Zwischen 1933 und 1945 fielen Schätzungen zufolge mehr als 500.000 europäische Sinti und Roma dem NS-Terror zum Opfer.
Rose: Errungenschaften der demokratischen Gesellschaft werden durch Hetze gegen Minderheiten infrage gestellt
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, warnte, dass die lange selbstverständlichen Errungenschaften der offenen demokratischen Gesellschaft durch spalterische Hetze gegen Minderheiten derzeit zunehmend infrage gestellt würden. Antisemitismus und Antiziganismus führten wieder dazu, dass Menschen gerade in den Ländern Südost- und Mitteleuropas um ihr Leben fürchten müssten.
RND/epd