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600 Kinder in syrischem Gefängnis: Unicef macht auf „unglaublich prekäre“ Lage aufmerksam

27.01.2022, Syrien, Hasaka (Al-Hassaka): Ein US-Soldat steht zwischen zwei Militärfahrzeugen. Dutzende von bewaffneten Kämpfern des Islamischen Staates (IS) haben sich im letzten besetzten Teil eines syrischen Gefängnisses verschanzt, wie die von den USA unterstützten kurdisch geführten Kräfte mitteilen. Einen Tag, nachdem die Demokratischen Kräfte Syriens bekannt gegeben hatten, dass sie die volle Kontrolle über die Einrichtung wiedererlangt haben, kam es zu Zusammenstößen zwischen den beiden Seiten.

27.01.2022, Syrien, Hasaka (Al-Hassaka): Ein US-Soldat steht zwischen zwei Militärfahrzeugen. Dutzende von bewaffneten Kämpfern des Islamischen Staates (IS) haben sich im letzten besetzten Teil eines syrischen Gefängnisses verschanzt, wie die von den USA unterstützten kurdisch geführten Kräfte mitteilen. Einen Tag, nachdem die Demokratischen Kräfte Syriens bekannt gegeben hatten, dass sie die volle Kontrolle über die Einrichtung wiedererlangt haben, kam es zu Zusammenstößen zwischen den beiden Seiten.

Beirut. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat vor schlimmen Bedingungen für Kinder in einem Gefängnis im Nordosten Syriens gewarnt. Kinder in der Haftanstalt in der Stadt Hasaka (Al-Hassaka) lebten seit Jahren unter „unglaublich prekären“ Umständen, teilte ein Unicef-Team am Sonntag mit, das sie dort am Samstag besucht hatte.

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In dem Gefängnis hatten Kämpfer mit Unterstützung der USA zehn Tage lang gegen Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Staat gekämpft. In der Haftanstalt sollen sich mehr als 3000 Insassen befinden, darunter rund 600 Kinder. Nach einem Angriff von IS-Anhängern auf die Einrichtung bei einem Gefängnisausbruch am 20. Januar wurden Kinder als Geiseln genommen.

Die von den USA unterstützten und aus Kurden bestehenden Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) teilten mit, bei den Gefechten seien 77 Gefängnismitarbeiter, 40 kurdische Kämpfer und vier Zivilisten getötet worden. Daneben seien 374 IS-Häftlinge und Angreifer getötet worden. Wie viele der Häftlinge Kinder waren, teilten die SDF nicht mit. Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch berichtete am Freitag, hunderte Jungen würden nach den Kämpfen in der Gegend des Gefängnisses vermisst.

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Wie die „Deutsche Welle“ berichtet, sehen lokale Sicherheitskräfte in den Kindern eine potentielle Gefahr, da sie teilweise militärische Trainings vom IS erhalten haben sollen. Bisher sei allerdings nichts über die individuellen Hintergründe der Jungen bekannt. Zudem sei bisher keiner der Jungen wegen eines Verbrechens angeklagt oder einem Richter vorgestellt worden.

Das Kinderhilfswerk empfahl, die verletzlichsten Kinder aus dem Gefängnis an einen sicheren Ort im Nordosten von Syrien zu bringen. Unicef sei bereit, eine neue Unterbringung für sie zu unterstützen. Einige der Kinder in der Haftanstalt seien zwölf Jahre alt. Es sollte nicht sein, dass Kinder inhaftiert würden, weil sie Verbindungen zu militanten Gruppen hätten, teilte der Syrien-Vertreter von Unicef, Bo Viktor Nylund, mit. Solche Kinder sollten „als Opfer eines Konflikts“ gelten. Unicef forderte die Freilassung aller im Nordosten Syriens inhaftierten Kinder.

RND/AP/hyd

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