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Albanien: Polizei beendet schwere Unruhen in Parteizentrale der Opposition mit Tränengas

Ein Mann steht während der Zusammenstöße in der Parteizentrale der Demokratischen Partei neben einem zerbrochenen Fenster.

Ein Mann steht während der Zusammenstöße in der Parteizentrale der Demokratischen Partei neben einem zerbrochenen Fenster.

Tirana . In Albaniens Hauptstadt Tirana ist es am Samstag zu schweren Unruhen am Hauptquartier der konservativen Oppositionspartei PD (Demokratische Partei) gekommen. Die Polizei beendete die Vorgänge nach anfänglichem Zögern unter Einsatz von Tränengas.

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Tausende Anhänger des ehemaligen albanischen Präsidenten und Ministerpräsidenten Sali Berisha hatten die PD-Zentrale belagert. Einige von ihnen schlugen das Tor ein und drangen in das Gebäude ein. Nach Angaben des albanischen TV-Senders News.24 gelang es den Protestierenden, in den ersten Stock vorzudringen. Sie kamen aber nicht bis in die Büros des PD-Vorsitzenden Lulzim Basha, weil dieser vorsorglich Zwischentüren hatte verstärken lassen.

Aus dem Inneren des Gebäudes wurde Tränengas auf die Demonstranten draußen gesprüht. Das Tränengas vertrieb die Menge. Spezialeinsatzkräfte der Polizei brachten die Protestierenden dazu, das Parteigebäude zu verlassen. Zwölf Menschen wurden festgenommen.

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Machtkampf zwischen Basha und Berisha

In dem seit Wochen schwelenden Konflikt geht es um einen Machtkampf zwischen Basha und Berisha, der früher PD-Chef war. Auf Betreiben Bashas war Berisha im vergangenen September aus der PD-Fraktion im Parlament ausgeschlossen worden. Der Grund war, dass die USA im Mai 2021 gegen Berisha und einige seiner Angehörigen wegen Korruptionsvorwürfen eine Einreisesperre verhängt hatten.

Die Delegation der EU-Kommission in Tirana verurteilte die Gewalt am PD-Hauptquartier und rief alle Beteiligten zur Ruhe auf. Gerade in seinem Streben nach einer EU-Mitgliedschaft brauche Albanien friedliche Protestkundgebungen sowie eine solide Opposition, die die Reformen unterstütze, hieß es in einer Stellungnahme der EU-Botschaft bei Facebook.

RND/dpa

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