Brasiliens Jugend entdeckt den Umweltschutz

Junge Menschen setzen sich in Brasilien für den Klimaschutz ein.

Junge Menschen setzen sich in Brasilien für den Klimaschutz ein.

Brasil. Während von der Klimaschutzbewegung Fridays for Future und ihrer Gallionsfigur Greta Thunberg in Deutschland und Europa fast jeder schon irgendwann mal etwas gehört hat, führte die Bewegung ausgerechnet in Brasilien mit seinem riesigen und für das Weltklima so bedeutenden Amazonas-Regenwald bislang eher ein Schattendasein.

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In Brasilien liegt der Fokus eigentlich nicht beim Klimathema

Das liegt vor allem daran, dass für die Jugendlichen in diesem Teil der Welt andere Prioritäten ganz oben stehen: Soziale Fragen wie der Zugang zu Schul- und Universitätsbildung, zum Arbeitsmarkt und die Sicherheitslage in den Armenvierteln prägen Alltag und Diskussion.

Und für die Menschen in den bevölkerungsreichen Metropolregionen wie Rio de Janeiro oder Sao Paulo liegt die Amazonas-Metropole Manaus zudem unerreichbare weil oft unbezahlbare vier Flugstunden entfernt.

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„Die Medien sprechen nicht über das Thema, die Schulen nicht, und es existiert in der Gesellschaft keine Debatte“, beklagt die brasilianische Klimaaktivistin Renata Padilha.

„Die Medien sprechen nicht über das Thema, die Schulen nicht, und es existiert in der Gesellschaft keine Debatte“, beklagt die brasilianische Klimaaktivistin Renata Padilha.

Renata Padilha (26) aus Porto Alegre sieht vor allem die staatliche Bildungspolitik und die brasilianischen Medien in der Pflicht, um das Umweltbewusstein zu stärken: „Hier im Bundesstaat Rio Grande do Sul wurde zum Beispiel die Verpflichtung zur Umwelterziehung aus dem Schulprogramm gestrichen. Die Medien sprechen nicht über das Thema, die Schulen nicht, und es existiert in der Gesellschaft keine Debatte.“

Laut der Klimaaktivistin fehle es in den brasilianischen Medien an einer „eigenen Bereitschaft“, über diese Themen zu berichten und auch daran, „den Jugendlichen Raum zu geben“.

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Brasiliens Politiker lenken den Fokus auf das Klima – wegen Skandalen

Doch das ändert sich. Schuld daran sind die jüngsten Skandale um die rechtspopulistische Regierung von Präsident Jair Bolsonaro und dessen Umweltminister Ricardo Salles, der ganz offenbar in schmutzige Geschäfte mit der Holzmafia im von Abholzung und Zerstörung bedrohten Amazonas verwickelt ist.

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Zwar hat unter Bolsonaro die Abholzung nicht so verheerende Ausmaße erreicht wie unter Ex-Präsident Lula da Silva (2003-2011). In dessen ersten beiden Amtsjahren wurde sogar doppelt so viel abgeholzt, wie unter Bolsonaros ersten beiden Startjahren. Doch der Trend zeigte in Bolsonaros ersten beiden Amtsjahren klar in die falsche Richtung, nämlich wieder nach oben.

In diesem Kontext wird die brasilianische Fridays-for-Future-Bewegung nun medial deutlich stärker wahrgenommen. „Wir wollen, dass die Jugend an den Prozessen rund um die Klimapolitik beteiligt wird“, sagt Geografiestudent Marcelo Rocha (23).

„Was wir wollen, ist ein klarer Kurswechsel der Regierung“, fordert der Geografiestudent Marcelo Rocha.

„Was wir wollen, ist ein klarer Kurswechsel der Regierung“, fordert der Geografiestudent Marcelo Rocha.

Schließlich bestimme die Klimapolitik ganz erheblich die Zukunftsaussichten der jungen Generation. „Was wir wollen, ist ein klarer Kurswechsel der Regierung.“ Um den Kampf um Umwelt- und Klimaschutz verstärkt in die brasilianischen Medien zu tragen, schrieb die Bewegung jüngst einen offenen Brief an US-Präsident Joe Biden.

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Zu den Unterzeichnern gehören auch Marcelo Rocha und Renata Padilha. „Die Regierung Bolsonaro ist der Feind der Umwelt“, heißt es in dem Schreiben. Der offene Brief schaffte es auch in die brasilianischen Medien, wurde sogar international zitiert. Ein erster Schritt ist gemacht.

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