Burn-out: Hamelns Landrat nach Lügde-Fall in den Ruhestand versetzt
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/OMB4YKR45R5Q45MUPHTUWA4XYM.jpg)
Niedersachsens Innenministerium hat den wegen des Missbrauchsfalls von Lügde unter Druck geratenen Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont in den Ruhestand versetzt.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Hannover.Niedersachsens Innenministerium hat den wegen des Missbrauchsfalls von Lügde unter Druck geratenen Hamelner Landrat Tjark Bartels (SPD) in den Ruhestand versetzt. Bartels hatte seinen Rücktritt angekündigt und zur Begründung erklärt, er habe einen schweren Burn-out erlitten und sich nach dreimonatiger Krankheit entschieden, nicht in seinen Beruf zurückzukehren.
Die Entscheidung sei Bartels am Montag ausgehändigt worden, teilte das Innenministerium in Hannover am Mittwoch auf Anfrage mit. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Zahlreiche Anfeindungen nach Lügde
Der 50-jährige Kommunalpolitiker hatte als einen Grund für seinen Rückzug Anfeindungen in den sozialen Netzwerken genannt. "Auch ich habe das jahrelang ausgehalten. Im Fall Lügde war meine Grenze deutlich überschritten", sagte Bartels.
Lesen Sie auch: Kommentar zu Bartels – Kein Grund zur Häme
In einer Videobotschaft kündigt er den Rücktritt an
Im Zuge der Ermittlungen zu hundertfachem Missbrauch auf einem Campingplatz in Lügde waren massive Behördenfehler ans Licht gekommen. So hatte das Jugendamt im benachbarten Hameln einem der Haupttäter trotz mehrerer Hinweise auf sexuell übergriffiges Verhalten die Pflegschaft für ein Mädchen übertragen. Bartels hatte das Landratsamt im Oktober 2013 angetreten.
Lesen Sie auch:
- Rücktritt von Tjark Bartels: So reagieren Weggefährten aus der Gemeinde
- Missbrauchsfall Lügde: Jugendamt hatte schon früh Hinweise auf Pädophilie
- Missbrauchsfall Lügde: Opfer wurde wohl selbst zum Täter
Von RND/lni