Ex-CIA-Chef: Rückkehr von Al-Kaida steht völlig außer Zweifel
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Eine schwarze al-Qaida-Flagge an einer Hauswand (Symbolbild).
© Quelle: Uncredited/AP/dpa
Falls Church. Der CIA-Veteran Michael Morell rechnet mit einer Rückkehr des Terrornetzwerks Al-Kaida nach Afghanistan. Für ihn stehe das völlig außer Zweifel, sagte Morell, der zweimal kommissarischer CIA-Direktor war, am Dienstag in Virginia.
„Ich glaube, dass die Taliban Al-Kaida Unterschlupf gewähren werden und ich glaube, dass Al-Kaida die Absicht hat, seine Fähigkeiten wieder aufzubauen, damit sie uns hier zu Hause angreifen können“, sagte Morell.
Die USA hatten die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan nach den von Al-Kaida organisierten Anschlägen von 11. September 2001 gestürzt, weil diese den verantwortlichen für die Angriffe Unterschlupf gewährten. Die Taliban zermürbten die USA aber in einem jahrelangen Kleinkrieg.
Anfang 2020 unterzeichnete die damalige US-Regierung einen Vertrag über den Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan, der vor gut einer Woche beendet wurde. Im Gegenzug versprachen die Taliban, Terroristen keinen Rückzugsort mehr zu bieten. Sie haben inzwischen wieder die Macht in Afghanistan übernommen.
Al-Kaida erstarkte bereits während des Irakkriegs
Morell sagte, die USA hätten sich nach dem Einmarsch in Afghanistan bald dem Irak zugewandt und dort 2003 interveniert. Al-Kaida habe dies genutzt, sei wieder zu Kräften gekommen und habe 2004 in Madrid und 2005 in London erneut Anschläge verübt.
„Als sich unser Hauptaugenmerk auf den Irak verschob, begann Al-Kaida, wieder zu erstarken“, sagte Morell. Falls Al-Kaida sich jetzt erneut in Afghanistan etabliere, könne es schwer werden, geheimdienstliche Mittel zu entwickeln, um gegen das Terrornetzwerk vorzugehen.
RND/AP