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G-7-Umweltminister wollen Kohlefinanzierung beenden

Das Braunkohlekraftwerk in Niederaussem, Nordrhein-Westfalen. Die Umwelt- und Energieminister der G-7-Staaten wollen Kohlekraftwerke nicht mehr finanzieren.

Das Braunkohlekraftwerk in Niederaussem, Nordrhein-Westfalen. Die Umwelt- und Energieminister der G-7-Staaten wollen Kohlekraftwerke nicht mehr finanzieren.

Berlin. Die Umwelt- und Energieminister der G-7-Staaten wollen die direkte staatliche Unterstützung von Kohlekraftwerken beenden. Darauf verständigten sich die Minister auf ihrer zweitägigen virtuellen Tagung, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag mitteilte.

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Noch in diesem Jahr sollten dazu die notwendigen Schritte eingeleitet werden. Der Fokus solle stattdessen künftig auf nachhaltigen Technologien und Märkten für grüne Produkte liegen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) äußerte sich am zufrieden mit dem Ergebnis der zweitägigen Beratungen unter britischem Vorsitz. „Zum ersten Mal bekennen sich alle G-7-Staaten dazu, die Finanzierung von Kohlekraftwerken im Ausland zu beenden. Das ist ein wichtiger Fortschritt, denn nur so können wir als Industriestaaten glaubwürdig von anderen verlangen, uns auf diesem Weg zu folgen“, sagte Schulze am Freitag.

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Staatssekretär: Deutschland in Schlüsselposition

„Wir sind überzeugt, dass die Energiewende zu einem Wachstums- und Innovationsmotor für unsere Wirtschaft werden kann und langfristig auch die Industrie stärken wird“, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß.

Er nahm unter der Delegationsleitung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) an den Gesprächen teil. Bareiß betonte, dass Deutschland mit einem Industrieanteil von knapp 22 Prozent im Kreis der G-7-Staaten „eine Schlüsselposition“ zukomme.

Meeresflächen unter Schutz

Die Minister der sieben Staaten – Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, USA und Großbritannien – sprachen sich auch dafür aus, bis 2030 30 Prozent der nationalen und globalen Landes- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Deutschland hatte sich bereits im Januar zu diesem Ziel bekannt.

Die Bundesregierung war Anfang des Jahres der sogenannten High Ambition Coalition for Nature and People (HAC) beigetreten, einer Staatenallianz von mehr als 50 Regierungen, die sich diesem 30-Prozent-Ziel verschrieben haben.

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In ihrem Abschlussdokument bekennen sich die G-7-Minister auch zu dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden. Außerdem soll die Stromversorgung in den 2030er Jahren weitestgehend dekarbonisiert sein, also ohne Kohle, Öl und Gas auskommen.

G-7-Minister wollen Klimaschutz stärken

Die G-7-Minister bekannten sich außerdem dazu, Entwicklungsländer beim Klimaschutz noch mehr zu unterstützen. Bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow im November wolle man sich darauf verständigen, die entsprechenden Finanzmittel für die kommenden Jahre zu erhöhen.

Eines der Kernanliegen der G 7 ist auch die enge Verknüpfung von Natur- und Klimaschutz. Mit Blick auf die Weltbiodiversitätskonferenz im chinesischen Kunming sagten die Minister zu, sich für einen ambitionierten globalen Rahmen für biologische Vielfalt einsetzen zu wollen. Weitere Schwerpunkte der Gespräche waren eine verstärkte Bekämpfung des Wildtierhandels und die Vereinbarung, nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten zu fördern.

RND/dpa

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