Hilfsorganisation warnt vor Bürgerkrieg in ganz Myanmar

Proteste gegen die Militärjunta in Myanmar: Der Konflikt droht in einen landesweiten Bürgerkrieg zu eskalieren.

Proteste gegen die Militärjunta in Myanmar: Der Konflikt droht in einen landesweiten Bürgerkrieg zu eskalieren.

Frankfurt a.M., Yangon. Die myanmarische Hilfsorganisation für politische Gefangene (AAPP) hat die Weltgemeinschaft aufgefordert, einen drohenden Bürgerkrieg im dem südostasiatischen Land zu verhindern. In mehreren Gemeinden der Region Sagaing sowie im nordwestlichen Bundesstaat Chin hätten die Bewohner begonnen, sich selbst zu verteidigten, erklärte die Organisation in der Nacht zu Samstag.

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Darüber hinaus komme es zu heftigen Kämpfen zwischen bewaffneten ethnischen Rebellengruppen und der Junta in den Bundesstaaten Kachin im Norden und Karen im Osten. „Wenn die internationale Gemeinschaft oder die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean keine Maßnahmen ergreifen, wird der Bürgerkrieg ganz Myanmar verschlingen“, warnte die AAPP.

Menschenrechtler fordern Waffenembargo

Erst Mitte der Woche hatten mehr als 200 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter Amnesty International und Human Rights Watch, den UN-Sicherheitsrat dringend zu einem umfassenden Waffenembargo gegen Myanmars Generäle aufgefordert.

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Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hatte ebenfalls Befürchtungen geäußert, die Lage in Myanmar könne ähnlich wie in Syrien außer Kontrolle geraten. Zwar herrschen in vielen Grenzregionen Myanmars teils seit Jahrzehnten bürgerkriegsähnliche Zustände.

Seit dem Putsch eskaliert die Lage

Doch seit dem Putsch vom 1. Februar eskaliert die Lage zunehmend: Allein vergangene Woche habe die Junta mehr als ein Dutzend Luftangriffe im Karen-Staat geflogen, erklärte die Menschenrechtsorganisation Progressive Voice am Freitagabend. Seit Beginn der Angriffe Ende März seien etwa 45.000 Bewohner vertrieben worden.

Derweil gingen die landesweiten Demonstrationen gegen den Putsch auch am Samstag weiter. Laut AAPP wurden seit Beginn der Proteste Anfang Februar mindestens 774 Menschen getötet. Fast 4.850 Personen seien festgenommen und gegen etwa 1.500 weitere Haftbefehle ausgestellt worden. Mindestens 59 Familienangehörige von Regimekritikern habe die Armee bislang als Geiseln genommen.

RND/epd

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