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Jens Spahn: “Ruhe vor dem Sturm” in der Corona-Krise

Gesundheitsminister Spahn in der Bundespressekonferenz. (Archivbild)

Gesundheitsminister Spahn in der Bundespressekonferenz. (Archivbild)

Berlin. “Noch ist das die Ruhe vor dem Sturm”, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstagmittag in der Bundespressekonferenz in Berlin. “Keiner kann genau sagen, was in den nächsten Wochen kommt.” Die Politik sei im Krisenmodus. Die Bürger erlebten die tiefsten Einschnitte in die bürgerlichen Freiheiten in der Geschichte der Bundesrepublik. Ärzte, Pflegekräfte und alle anderen im Gesundheitswesen würden sich “auf die wohl größte Herausforderung in 75 Jahren” einstellen.

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Es müsse weiter mit allen Mitteln darum gehen, die Infektionskurve abzuflachen. Gleichzeitig müssten die Behandlungskapazitäten in den Krankenhäusern vergrößert werden. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, sagte: “In den Kliniken müssen die Beatmungskapazitäten mindestens verdoppelt werden.” Die Bemühungen, das umzusetzen, seien deutschlandweit sehr hoch, erklärte Jens Spahn. Dabei helfe auch das am Dienstag vom Bundestag verabschiedete Gesetz zur Finanzierung der Krankenhäuser in der aktuellen Lage.

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Die derzeitigen Einschränkungen seien notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sagte Spahn. Zugleich müsse überlegt werden, wie es danach weitergeht. “Es wird eine Zeit geben, in der wir noch gegen das Virus kämpfen, aber in der das Leben sich wieder schrittweise normalisiert”, sagte der Minister. Nach seinen Worten sollen nach Ostern Konzepte zwischen den Ministerpräsidenten der Bundesländer und der Bundesregierung besprochen werden. Es werde dabei auch um eine mögliche Auswertung von Handydaten gehen, um Infizierungsketten zu identifizieren. Mit einem solchen Vorgehen hatte Südkorea Erfolge vorweisen können.

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Testkapazitäten erhöht

Spahn bekräftigte, dass Deutschland wegen sehr vieler Tests früh mit Vorbereitungen beginnen konnte. Die Kapazität liege mit 300.000 bis 500.000 Tests pro Woche auch im internationalen Vergleich sehr hoch. Es sei weiterhin wichtig, dass sie zielgerichtet eingesetzt würden.

“Es macht keinen Sinn, gesunde, unauffällige Bürger zu testen”, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen. “Auch wenn das für den Einzelnen vielleicht interessant sein kann, ist es medizinisch sinnfrei.”

Man habe zwar große Kapazitäten, sie reichten aber nicht, “um 83 Millionen einfach mal eben durchzutesten”. Entscheidend sei die ärztliche Entscheidung.

So viele Corona-Fälle gibt es in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut zählt aktuell 36.500 mit dem Coronavirus Infizierte in Deutschland, wie Lothar Wieler erklärte. Das seien 5000 mehr als am Vortag, insgesamt gebe es mittlerweile 198 Todesfälle. 5900 Menschen seien inzwischen genesen.

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Die Zahlen der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität weichen weiterhin von den Zahlen des RKI ab: Demnach gibt es deutschlandweit 37.939 Fälle (Stand 26. März, 9 Uhr) und 215 Todesfälle. 3547 Menschen wurden demnach in Deutschland nach einer Covid-19-Erkrankung bereits wieder geheilt.

RND/fh/tms/epd/dpa

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