Mit einem Aktionsprogramm für Behörden und Kommunen will die Landesregierung in Niedersachsen auf das Bienensterben reagieren. Es soll 2020 stehen. Umweltschützern dauert das zu lange. Die bisherigen Bemühungen seien „wirkungslose Augenwischerei“, kritisieren Nabu und BUND – und setzen der großen Koalition ein Ultimatum.
Hannover. Wenn es im Sommer in den Parks und Gärten weniger summt und brummt als früher, dann könnte das am Bienensterben liegen. Auch Hummeln und Schmetterlinge sieht man seltener von Blüte zu Blüte fliegen oder flattern. Insektizide, Klimawandel und weniger Blühflächen sind nur drei der Gründe für den Rückgang der Insektenpopulation.
Besonders betroffen sind die Wildbienen, von denen es im Norden etwa 350 Arten gibt – und die große Bedeutung für Ökosysteme haben, weil ihre Bestäubungsleistung zum Teil höher ist als bei der Honigbiene. Schon 2002 besagte eine „Rote Liste für gefährdete Arten“, das mehr als die Hälfte der Wildbienenarten in Niedersachsen vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet sind – wenn sie nicht schon ganz verschwunden sind. Als Gründe für den Rückgang gilt der Verlust von Nahrung, Nistplätzen, Überwinterungsmöglichkeiten und Nistbaumaterialien. Wildbienen sind bei der Nahrungssuche häufig auf wenige Pflanzenarten spezialisiert – und damit anfällig für Veränderungen.