Niedersachsen will Kooperation mit Ditib prüfen
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Reichte beim Moscheeverband der Ditib seinen Rücktritt ein: Der frühere Landesvorsitzende Yilmaz Kilic.
© Quelle: dpa
Hannover. Mit Sorge blicken Niedersachsens Politiker auf die Entwicklung des größten muslimischen Interessenverbandes im Land. Am Wochenende war der Landesvorsitzende des Moscheeverbandes, Yilmaz Kilic, zurückgetreten. Als Grund nannte er eine zunehmende Gängelung der Verbandsarbeit durch die Religionsbehörde in der Türkei.
Landespolitiker aller Fraktionen bedauerten den Rückzug von Kilic und forderten, die weitere Zusammenarbeit mit Ditib auf den Prüfstand zu stellen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, es habe „eine Richtungsentscheidung, aber in die falsche Richtung gegeben“. Der Grünen-Abgeordnete Belit Onay äußerte die Sorge, dass Ditib sich nun politisch an Ankara ausrichten könne. Das Land arbeitet beim islamischen Religionsunterricht und auf anderen Feldern mit den Moscheeverbänden zusammen. Ditib ist eng mit der Türkei verzahnt, die die Prediger schickt und bezahlt. Ditib-Landesgeschäftsführerin Emine Oguz betonte, mit dem Vorstandswechsel sei kein Kurswechsel verbunden.
Von Michael B. Berger