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„Qanon-Schamane“ verlegt – damit er Bionahrung bekommt

„Qanon-Schamane“ Jacob Chansley wird in ein anderes Gefängnis verlegt. Hintergrund sei, so sein Anwalt, dass er sich in Washington nicht gemäß seines schamanischen Lebensstils ernähren könne.

„Qanon-Schamane“ Jacob Chansley wird in ein anderes Gefängnis verlegt. Hintergrund sei, so sein Anwalt, dass er sich in Washington nicht gemäß seines schamanischen Lebensstils ernähren könne.

Phoenix. Einer der wohl auffälligsten Akteure beim Sturm auf das US-Kapitol – der „Qanon-Schamane“ – ist in eine Haftanstalt im Staat Virginia verlegt worden.

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Der Maßnahme vom Donnerstag ging eine Anweisung von Richter Royce Lamberth an die Strafvollzugsbehörde im Hauptstadtbezirk Washington D.C. voraus, den prominenten Anhänger der Qanon-Verschwörungserzählung mit dem bürgerlichen Namen Jacob Chansley in seiner Zelle mit Bionahrung zu versorgen.

Das Gericht reagierte damit auf eine Bitte von Chansleys Anwalt. Seit seiner Verlegung von seinem Heimatstaat Arizona in ein Gefängnis in Washington habe er neun Tage lang nichts gegessen und so mehr als neun Kilogramm abgenommen, weil es seine bevorzugten Lebensmittel nicht gegeben habe, sagte Verteidiger Albert Watkins dem Richter. Für Chansley sei Bionahrung Teil seines „schamanischen Glaubenssystems und seines Lebensstils“.

Sondernahrung nur in anderem Gefängnis erhältlich

Da der Strafvollzug im Hauptstadtbezirk der gerichtlichen Anordnung nicht nachkommen könne, sei um eine Verlegung Chansleys gebeten worden, erklärte Richter Lamberth. Die Haftanstalt im nahe gelegenen Alexandria könne dem Insassen die Sondernahrung aber bereitstellen.

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Dem „Qanon-Schamanen“ werden für seine Rolle bei der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar ziviler Ungehorsam, Störung, ungebührliches Verhalten und andere Vergehen zur Last gelegt. Er war unter Hunderten Anhängern von Expräsident Donald Trump, die Polizisten überrumpelten und in den Kongresssitz eindrangen, um die Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden zu stoppen.

Chansley fiel nicht zuletzt wegen seines Erscheinungsbilds besonders ins Auge: Er hielt einen Speer mit US-Flagge in der Hand, trug einen auffälligen Kopfschmuck aus Fell und Hörnern, hatte ein bemaltes Gesicht, der Oberkörper war frei. Zudem soll er während der Krawalle im Senat eine Drohbotschaft an den damaligen Vizepräsidenten Mike Pence geschrieben haben.

Schließlich stellte sich Chansley in seiner Heimatstadt Phoenix dem FBI. In der Vergangenheit war er bei Kundgebungen von Trump gesichtet worden.

RND/AP

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